Beim Thema Antisemitismus sagt Strack-Zimmermann: „Herr Lanz, eigentlich müssten wir jetzt mal für zwei Minuten den Platz tauschen.“ Zeigt sich nun, wie sich Lanz als Gesprächspartner macht? (…) Doch Strack-Zimmermann richtet ihre Kritik nicht nur an Männer jenseits des Mittelmeers, sondern auch an einen Anwesenden. Zunächst verweist sie darauf, dass sich der „Hass gegen Israel“ und Antisemitismus auch in Deutschland zeige, und die Talkshow-Redaktion blendet Bilder von einer Demo mit palästinensischen Fahnen ein. Aber dann sagt die FDP-Politikerin an den Moderator gewandt: „Herr Lanz, eigentlich müssten wir jetzt mal für zwei Minuten den Platz tauschen.“ Nun spricht Strack-Zimmermann von Lanz‘ Podcast mit dem Philosophen Richard David Precht, bei dem die beiden sich über orthodoxe Juden unterhielten und „Tage, an denen man seiner Arbeit nicht nachgehen kann“. Precht hatte dabei unter anderem eine unter Antisemiten, Rechtsextremen und Verschwörungsgläubigen beliebte Berufszuschreibung mit Juden verbunden. Dazu sagt Strack-Zimmermann nun, Precht habe „völlig ohne rot zu werden solche antisemitische Platitüde rausgehauen“ und zitiert den Philosophen, bis Lanz unterbricht: Das habe jener so nicht gesagt. „Herr Lanz, ich habe es gehört“, erwidert die FDP-Politikerin ungerührt. Lanz versucht, das Thema abzuschließen und führt eine „ausführliche“ Entschuldigung Prechts ins Feld. Doch Strack-Zimmermann setzt sich damit durch, dass sie ihren Gedanken zu Ende führen wolle. Offenbar geht es ihr – im Gegensatz zu Talkshow-Gepflogenheiten – gar nicht darum, nicht anwesende Dritte zu kritisieren, sondern um das Verhalten von Lanz. Abermals wendet sich die Düsseldorfer Politikerin an den Moderator: „Sie haben darauf ‚ja, ja‘ gesagt, und dann ging das Thema weiter.“ Nach dieser Kritik wird Strack-Zimmermann grundsätzlich. „Wenn auf der einen Seite der Mob auf der Straße tobt, auf der anderen Seite aber die bürgerliche Mitte, oder ich sage mal, die Intellektuellen, in diesem Land anfangen, mit solchen Stereotypen zu arbeiten, was knallharter Antisemitismus ist, den ich Ihnen persönlich nicht unterstelle. Aber wenn man nicht mal mehr das Gespür dafür hat, was geht und was nicht, dann, finde ich, sollten wir alle schauen, nicht nur, was auf der Straße ist, sondern auch in den Salons dieser Gesellschaft.“

via rp online: „Sie haben darauf ‚ja, ja‘ gesagt“ Wie Strack-Zimmermann Lanz mit seinem Verhalten konfrontiert