Dem Online-Sender Auf1 wird vorgeworfen, Desinformation, Verschwörungstheorien und rechtsextreme Inhalte zu verbreiten. Wie kann eine demokratische Gesellschaft mit solchen Inhalten umgehen? Stefan Magnet, der Gründer von «Auf1» hat auf die Interviewanfragen von SRF nicht reagiert. In seiner Hintergrundsendung «Stefan Magnet Auf1» werden seine Anliegen aber deutlich: In einem 40-minütigen Monolog spricht er von «Weltversklavung», der «gezielten Überfremdung Europas» und den «Lügen der Systemmedien». Seine Haltung gegenüber dem «System» macht Stefan Magnet deutlich: «Die Faulen, Dummen und Bösen haben die Politik übernommen, und die Medien auch und die Kultur sowieso». Kaum Anforderungen an Internet-Sender Nun kommt der österreichische Online-Sender, der ein Millionenpublikum erreicht, in die Schweiz. «Auf1» will hier ein Studio eröffnen, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. On-Demand-Angebote, die einzig über das Internet verbreitet werden, müssen die Mindestanforderungen nicht erfüllen, die gemäss dem Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) für Radio und Fernsehen gelten. Zu diesen gehören zum Beispiel die Achtung der Menschenwürde, Sachgerechtigkeit, keine Gewaltverherrlichung und Diskriminierung. Online-Sender können also nur wegen Verstössen gegen das Strafgesetz belangt werden. «Sogenannt schädliche Inhalte wie Falschinformation und Lügen sind nicht verboten. Da gibt es keine direkte Handhabe», erklärt Manuel Puppis, Vizepräsident der eidgenössischen Medienkommission und Kommunikationswissenschaftler an der Universität Freiburg.

via srf: Österreichischer Sender «Auf1» – Gegen das «böse System»: Verschwörungssender kommt in die Schweiz