Der finanzpolitische Sprecher der AfD Kay Gottschalk sprach am Donnerstag im Bundestag über seinen am Vortag verstorbenen Mann – Vizepräsidentin Göring-Eckert kondolierte “im Namen des gesamten Hauses”. Emotionales Coming-out im Deutschen Bundestag: In einer Rede zu der von der Linkspartei beantragten Aktuellen Stunde “Attraktiver und verlässlicher Öffentlicher Dienst” outete sich der AfD-Abgeordnete Kay Gottschalk am Donnerstag als schwul. “Gestatten sie mir vorab eine persönliche Bemerkung, die aber auch mit dem Debattengegenstand zu tun hat”, begann der finanzpolitische Sprecher der Rechtsaußenfraktion seine Rede. “Gestern ist völlig überraschend mein geliebter Mann, mit dem ich 20 Jahre zusammen und vier Jahre verpartnert bin, gestorben. Und ich habe mir gedacht, was hätte er heute zu dieser Debatte gesagt, als Finanzinspektor, als jemand, der in diesem Öffentlichen Dienst arbeitet.” Sein Lebenspartner habe an Depressionen gelitten, erklärte Gottschalk. “Es ist schwer, diesen Menschen zu helfen”, führte er in der recht wirren Rede weiter aus. “Und das hat dann nichts mit Gender-Gaga, bin ich linksdrehend, rechtsdrehend, welcher Konfession gehöre ich an, zu tun. Sondern das sind die Bedürfnisse der Menschen, die hier in diesem Lande leben, und die gehen Sie seit Jahren nicht an.” Geld lande in den falschen Kanälen, so der AfD-Politiker. Seine Rede beendete Gottschalk mit den Worten: “Danke schön, leb wohl, Mario.” Göring-Eckardt: “Beileid für Ihren Verlust” Bevor Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) die Redeliste fortsetzte, wandte sie sich direkt an den AfD-Abgeordneten. “Hier gibt es offenbar nicht viel Übereinstimmung mit Ihren Aussagen hier in Ihrer Rede”, sagte sie zu Gottschalk. “Ich halte es dennoch für angemessen, Ihnen bestimmt im Namen des gesamten Hauses unser Beileid für Ihren Verlust auszusprechen.”
via queer: AfD-Abgeordneter outet sich im Bundestag als schwul