Seit bekannt geworden ist, dass ein mutmaßlicher Terrorist sensible Daten an Schulen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen abgefischt haben könnte, sind Kommunalpolitiker und Elternvertreter alarmiert. Ein Bürgermeister hat nun Anzeige erstattet. Der Bürgermeister aus dem mittelfränkischen Pleinfeld , Stefan Frühwald (CSU), hat nach einem Bericht über einen mutmaßlichen Terroristen aus Franken Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Das erklärte der CSU-Politiker dem gemeinsamen Rechercheteam von Bayerischem Rundfunk, Nürnberger Nachrichten und Weißenburger Tagblatt. Nachforschungen des Teams hatten vergangene Woche gezeigt, dass einer der Beschuldigten in dem Terrorverfahren gegen die mutmaßliche Reichsbürgergruppe um Heinrich Prinz Reuß für die Marktgemeinde Pleinfeld tätig war. Der IT-Fachmann Harald P. war demnach bis zu seiner Festnahme im Dezember des vergangenen Jahres als externer Dienstleister für den technischen Betrieb der IT an zwei Schulen in Pleinfeld verantwortlich. Seitdem stehen Befürchtungen im Raum, dass Harald. P. gezielt sensible Daten aus den Schulen habe abfragen können, beispielsweise die von Schülern mit Migrationshintergrund. Um dem Verdacht nachzugehen, habe der Bürgermeister nun die Behörden eingeschaltet und Anzeige erstattet. Zudem lässt der Rathauschef über eine externe IT-Firma prüfen, ob P. möglicherweise Dateien heruntergeladen und privat Rechnerleistungen in Anspruch genommen hat. Auch, ob sich im digitalen System der Grund- und Mittelschule in Pleinfeld versteckte Daten befinden, soll dabei untersucht werden. “Wir nehmen die Thematik sehr ernst”, sagte Frühwald dem Rechercheteam. Beratung in dem Fall erhielt der CSU-Politiker demnach auch vom Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.

via br: Nach Reichsbürger-Razzia: Bürgermeister erstattet Anzeige