Brisante Operation des Militärischen Abschirmdienstes: Der MAD fürchtete Gefahr von Personenschützern, die die Bundeswehrspitze schützen sollen. Ein bestens ausgebildeter Soldat, der Personenschutz auf höchster Ebene leistet, wird plötzlich versetzt und soll von nun an eher Hilfsarbeiten verrichten. Und er ist nicht der Einzige, auch anderen Elitesoldaten geht es so. Es muss also etwas passiert sein. Nur was? Nach exklusiven Informationen von t-online steht die Bundeswehr vor einem möglichen neuen Rechtsextremismus-Skandal. Diesmal ist der Fall besonders brisant: Haben womöglich gut vernetzte Rechtsextreme die Verteidigungsministerin, ihre Staatssekretäre und Generäle zu den oft sehr vertraulichen Terminen begleitet? Hing ihr Leben im Zweifel davon ab, ob ein Gegner des demokratischen Gemeinwesens sich schützend vor sie wirft? Der Militärische Abschirmdienst (MAD) ist sehr wortkarg und das Ministerium mauert, wenn man Fragen zu Ereignissen am 9. März und den Tagen und Wochen danach stellt. Es geht um Befragungen und Durchsuchungen, die es “mit Schwerpunkt” Hannover gab, aber offenbar auch im Landkreis Rotenburg (Wümme) und in Bruchsal. An dem kalten Märzmorgen fahren in mehreren Kasernen Fahrzeuge des Militärischen Abschirmdienstes Autos der Feldjäger voraus. Die folgenden Befragungen haben etwas zu tun mit einem Mann, der einer der Führungskader der Neonazi-Organisation Blood und Honour war, seit Jahren Wehrsportübungen organisiert und in einer neuen Gruppe Soldaten um sich geschart hat, im “Nordbund”. Der Militärische Abschirmdienst hat Fragen an Soldaten, die ihre Freizeit mit ihm im Wald und im Schießstand verbringen. (…) Dass es zu der Aktion gekommen ist, hat möglicherweise auch mit einer Antifa-Veröffentlichung Monate zuvor zu tun. Die Broschüre umfasst 18 Seiten und berichtet über “Kontinuitäten einer niedersächsischen Neonazizelle”. Im Mittelpunkt stehen der “Nordbund” und ihre offenbar zentrale Figur. Aufgebaut wurde der “Nordbund” um einen langjährigen führenden Kopf der rechtsextremen Szene in Norddeutschland: Johannes K. Der frühere Panzergrenadier redete einst bei “Blood and Honour” maßgeblich mit und wurde nach dem Verbot der Organisation 2008 wegen Weiterführung der Organisation zu einer Geldstrafe verurteilt. Er betrieb eine Wehrsportschule, die Rechtsextremisten Kampftechniken vermittelte: Ausbildungen im Gelände, Schießen, Messerkampf, aber auch Überfälle auf Fahrzeuge und Widerstand gegen Verhörtechniken standen auf dem Plan. Die Antifaschisten haben ihn auf etlichen Fotos der “Nordbund”-Aktivitäten identifiziert, außerdem auch einen Betreiber von einer Fülle von “Lovemobilen”, einem Geschäft, bei dem in der Region wenig ohne den Segen der Hells Angels läuft. Einige Männer auf Fotos der Gruppe blieben der Antifa aber unbekannt. Es sind überwiegend Soldaten. Bilder aus seinem unter Pseudonym geführten Instagram-Account in der Antifa-Broschüre waren verräterisch. Der Mann dahinter war seit mindestens 2018 immer wieder dabei und eng verbunden mit K. Und er ist Personenschützer. 2011: “Mindestens so gefährlich wie die RAF” K. war für Anfragen von t-online nicht erreichbar, er habe auch keine E-Mail-Adresse, hieß es zunächst aus dem Tattoo-Studio, das unter seinem Namen im Telefonbuch steht. Beim nächsten Anruf hieß es, das Studio gehöre ihm doch nicht mehr. Dort wurde einst André E., einer der Verurteilten im NSU-Prozess, herzlich empfangen, wie “Frontal 21” berichtete. Als das Umfeld der Mördertruppe Zschäpe, Böhnhardt, Mundlos ausgeleuchtet werden sollte, stand auch K. auf der – allerdings umstrittenen – Liste.

via t-online: Verteidigungsministerium schweigt Bundeswehr-Personenschützer unter Extremismusverdacht

Download Broschüre Netzwerk von Kameraden. Von »Blood & Honour« zum »Nordbund«: Kontinuitäten einer niedersächsischen Neonazizelle

H&K P30L
Von <a href=”https://en.wikipedia.org/wiki/User:Koalorka” class=”extiw” title=”en:User:Koalorka”>Koalorka</a> (<a href=”https://en.wikipedia.org/wiki/User_talk:Koalorka” class=”extiw” title=”en:User talk:Koalorka”>talk</a>) – <span class=”int-own-work” lang=”de”>Eigenes Werk</span> (<span lang=”de” dir=”ltr”>Originaltext: I created this work entirely by myself.</span>), Gemeinfrei, Link