Umgang mit Uiguren – Bilder des Grauens

Erstmals zeigen Bilder, wie brutal China die Minderheit der Uiguren in der Region Xinjiang unterdrückt. Die Aufnahmen sind Teil eines umfassenden Leaks, das der BR mit weiteren Medienpartnern ausgewertet hat. (…) Xinjiang ist eine Region im Nordwesten Chinas, in der das mehrheitlich muslimische Turkvolk der Uiguren lebt. Auch der Grund für die Inhaftierung ist vermerkt: Vorbereitung terroristischer Aktivitäten. Tohti weint. “Wie kann er Terrorangriffe planen, wo er doch noch nicht mal weiß, wie man ein Messer hält?” Er könne seine Liebsten nicht anfassen, nicht umarmen, nicht sehen. “Was ist das für ein Leben?”, fragt er. Es gebe keine Verfolgung von Uiguren in der Region Xinjiang, betonten chinesische Regierungsvertreter wie Außenminister Wang Yi immer wieder. Die Menschenrechtslage sei so gut wie nie zuvor, die Nationalitäten lebten “in Harmonie”. Bei den Einrichtungen, die westliche Medien als Internierungslager bezeichnen, handle es sich lediglich um Weiterbildungseinrichtungen, deren Besuch freiwillig sei. Doch nun sieht die Weltöffentlichkeit erstmals Bilder, die zeigen, was sich hinter den Mauern dieser Lager abspielt. Fotos, Dokumente, NamenslistenDie “Xinjiang Police Files” sind das größte Leak zu staatlichen Umerziehungslagern in China, das bisher öffentlich gemacht wurde. Enthalten sind Informationen über rund 300.000 durch die Behörden registrierte Chinesen, zum größten Teil Uiguren. Auch Fotos aus dem Inneren des Lagersystems sind Teil des Leaks.Eine Serie zeigt zum Beispiel, wie mit Holzknüppeln bewaffnete Sicherheitskräfte einen Inhaftierten in Hand- und Fußfesseln abführen. Der Mann trägt einen schwarzen Sack über dem Kopf und sitzt am Ende der Fotoserie in einem sogenannten Tiger Chair – einem speziellen Stuhl, der nach Angaben der Menschenrechtsorganisation “Human Rights Watch” in chinesischen Gefängnissen zur Folter verwendet wird. Auf anderen Bildern sind Sicherheitskräfte mit Sturmgewehren zu sehen

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