Über ein Jahrzehnt lang versuchte ein Netzwerk um den Politikberater Tom Rohrböck Parteien zu gründen oder bereits bestehende zu beeinflussen. Seit Gründung der Alternative für Deutschland (AfD) mischt der Strippenzieher im Hintergrund bei der Partei mit. Die Verbindungen des Mannes reichen aber auch bis in die CDU, die FDP und die Spitzen der NPD. Durch Unterstützung konservativer bis rechtsextremer Politikerinnen und Politiker und deren Beratung versuchte Tom Rohrböck, im Geheimen Einfluss auf die Parteien zu nehmen. Wollte ein #RechtesPhantom mit seinen Unterstützern das Land nach rechts rücken? DIE ZEIT, ZEIT ONLINE, NDR und WDR haben den Fall drei Jahre lang recherchiert, mit mehr als tausend Informanten und Expertinnen im In- und Ausland gesprochen sowie zahlreiche interne Chats, Kontoauszüge, Verträge, Rechnungen und Mails ausgewertet. Die Verbindungen des Politikberaters Tom Rohrböck reichen auch in CDU, FDP und NPD hinein. Nur in der AfD konnte er jedoch seit ihrer Gründung 2013 systematisch ein Netzwerk aufbauen, das bis zu Schlüsselpositionen der Partei reicht.

via zeit: Rechtes Phantom

siehe auch: Brisanter Bericht über Berater – Lud Weidel mehrmals ins Luxushotel ein: Der geheime “Strippenzieher” hinter der AfD. Der Alternative für Deutschland (AfD) droht eine neue Berateraffäre. Der Politikberater Tom Rohrböck soll seit Gründung der AfD massiv Einfluss auf führende Politiker und die Ausrichtung der Partei genommen haben. Das berichten die Wochenzeitung “Zeit”, NDR und WDR. Der Berater konnte offenbar auf ein Netzwerk von bis zu 40 Bundestagsabgeordneten der AfD zurückgreifen. Manche Partei-Funktionäre ließen sich von ihm wiederholt in Luxushotels einladen – darunter auch die AfD-Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl Alice Weidel. Von AfD-Insidern wird Tom Rohrböck als „Strippenzieher“ und „Königsmacher“ bezeichnet. Obwohl er nie über einen Beratervertrag bei der AfD verfügte, hat er im Hintergrund politische Anweisungen gegeben und strategische Manöver betrieben. Auch soll der 53-Jährige wiederholt Gelder angeboten und wohl in einigen Fällen auch gezahlt haben. Drei Jahre Recherche, Hunderte Informanten Das alles geht aus Gesprächen mit Hunderten Informanten in acht Ländern hervor, die Reporter der “Zeit”, vom NDR und WDR in den vergangenen drei Jahren geführt haben. Viele berichteten erstmals über ihre Beteiligung an dem System. Außerdem liegen den Reportern unzählige Rechnungen, Verträge, Kreditkartenabrechnungen, Kontoauszüge, E-Mails, Fotos, Handelsregisterauszüge, Sprachnachrichten, SMS, Videos und WhatsApp-Chats vor. Mit Alice Weidel stand Tom Rohrböck seit ihrer ersten Bundestagskandidatur 2017 in intensivem Kontakt. Sie erhoffte sich Unterstützung für den Wahlkampf. Wiederholt ließ sich Weidel in Luxushotels einladen. Rohrböck beglich dort mindestens einmal die Rechnungen. Weidel bestätigte, mit dem Berater über zwei Jahre hinweg bis 2019 zu tun gehabt zu haben, sie habe aber „nie auf seine Ratschläge gehört“. AfD-Schatzmeister kündigt Untersuchung an Auch weitere Politiker lud der Berater auf seine Kosten in eines dieser Hotels ein, darunter die bayerische Landesvorsitzende der AfD, Corinna Miazga, und Damian Lohr, der spätere Chef der Jungen Alternative. Allein die Aufenthalte der drei AfD-Spitzenpolitiker kosteten 6192 Euro.

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