Sie wollen in den Bundestag. Und rechnen sich gute Chancen aus. Wie die Mitglieder der jungen Partei „Die Basis“ Deutschland verändern möchten. Im März haben sie in Hannover ihren ersten Bundesparteitag abgehalten. Er begann mit einer wichtigen Ansage. Man sorge sich um die Gesundheit aller Teilnehmer, sagte die Frau auf der Bühne! Damit meinte sie nicht etwa, dass die vielen hundert Menschen in der Halle doch besser Masken aufsetzen sollten. Sondern dass nun Zeit sei, die Augen zu schließen und zu meditieren. „Geht in Verbindung mit der Erde unter Euch“, riet die Frau. „Wir sind wie die Bäume.“ Dann sprach sie von Strömen Richtung Universum, Herzensenergien und einem „morphogenetischen Feld“, das die Gedanken aller Anwesenden miteinander verbinde. Die Partei „Die Basis“, die im Juli 2020 gegründet wurde und mittlerweile über rund 15.000 Mitglieder verfügt, ist in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, seit der Schauspieler Volker Bruch ihr beitreten möchte (netzpolitik.org berichtete). Zuvor hatten die Macher der “#allesdichtmachen”-Videos, zu denen Bruch zählt, jede Nähe zur Querdenken-Bewegung bestritten. „Die Basis“ gilt allerdings als äußerst querdenkernah. Was stimmt denn nun? (…) Der Anwalt Reiner Fuellmich etwa, der behauptet, die Bundesregierung plane in der Pandemie „Schlimmeres“ als den Holocaust – und wolle „eine Art KZ“ für Nichtgeimpfte errichten. Fuellmich schätzte, jeder vierte Deutsche könnte an der Corona-Impfung sterben. Und dies sei von den Mächtigen so gewollt. Als Bundestagskandidat der Partei tritt auch der Maßnahmenkritiker Sucharit Bhakdi an. Der fordert, man müsse „die Corona-Viren laufen lassen in der Bevölkerung“, weil die Menschen auf diese Art „eine Koexistenz mit diesen Viren aufbauen“ könnten.   Corona als „harmloses Schnupfenvirus“ Als „neues prominentes Mitglied“ bewirbt die Partei zudem den Kieler Internisten Claus Köhnlein, der das Coronavirus als „harmloses Schnupfenvirus“ bezeichnete. Köhnlein hat Patienten, die mit Corona-Symptomen in seine Praxis kamen, nach Hause geschickt: „Ich hab gesagt, den Test machen wir nicht, weil ich ihn für unsinnig halte.“  (…) In der Partei „Die Basis“ gibt es auch Verbindungen zur AfD. Ein Mitglied des neuen Vorstands war bis November persönliche Referentin des bayerischen AfD-Landtagsabgeordneten Markus Bayerbach. Ein Bundestagsabgeordneter der AfD schleuste Mitglieder von „Die Basis“ mehrfach in den Bundestag, wo diese unter anderem illegal filmten.  Es gibt „Die Basis“-Mitglieder, die gleichzeitig Mitglied in der AfD sind. Andere sind beim rechtsextremen, vom Verfassungsschutz beobachteten „Compact“-Magazin aufgetreten. Oder auf Propagandaveranstaltungen des Schweizer Sektengründers Ivo Sasek.

via tagesspiegel: Wie viel Querdenken steckt in „Die Basis“? – Partei für Energetiker, Aidsleugner und Holocaustverharmloser