Holocaust-Gedenkstunde im Bundestag: Zum ersten Mal sprechen zwei Rednerinnen aus zwei Generationen. Charlotte Knobloch (88) spricht über den langen Weg, nach der Shoah wieder eine „stolze Deutsche“ zu werden. Marina Weisband (33) skizziert die Hindernisse für junge Juden, „einfach nur Menschen“ zu sein. Beide fanden klare Worte für die AfD. (…) Zum ersten Mal aber traten am Mittwoch zwei Rednerinnen aus zwei Generationen ans Pult: Charlotte Knobloch (88), Vorsitzende der Münchner jüdischen Gemeinde, und die Publizistin Marina Weisband (33). Knobloch überlebte den Holocaust unter falschem Namen in einem fränkischen Dorf, Weisband wurde in der Ex-Sowjetunion geboren, wie die übergroße Mehrzahl der deutschen Jüdinnen und Juden ihrer Generation. (…) Für die Rechtsextremen in der AfD aber hat sie andere Worte parat: „Sie werden weiter für Ihr Deutschland kämpfen. Und wir werden weiter für unser Deutschland kämpfen. Ich sage Ihnen: Sie haben Ihren Kampf vor 76 Jahren verloren!” Das trifft, wie die ganze Rede. Die AfD hat im Vorfeld Marina Weisband das Recht absprechen wollen, die Gedenkrede zu halten. Die Holocaust-Überlebende Knobloch wollten sie nicht attackieren. Nun sitzen ihre Abgeordneten schweigend und unbeweglich da. Der Parlamentarische Geschäftsführer Bernd Baumann macht eine wegwerfende Handbewegung. Als sich das ganze Plenum zum stehenden Applaus erhebt, stehen auch die AfD-Abgeordneten auf.

via rnd: Charlotte Knobloch zur AfD: „Sie haben Ihren Kampf vor 76 Jahren verloren!“