Der für Gesundheit zuständige Bezirksstadtrat Bernd Geschanowski wirft Denis Hedeler eine “öffentliche Rufmordkampagne” vor. Der in Kuba geborene und mit einem Mann verheiratete Arzt Denis Hedeler ist nach von ihm erhobenen Diskriminierungsvorwürfen gegen das Bezirksamt Treptow-Köpenick gekündigt wurden. Das teilte der AfD-Bezirksstadtrat Bernd Geschanowski, der Leiter der Abteilung Gesundheit und Umwelt des Bezirks, am Sonntag in einer Pressemitteilung mit. Hedeler hatte in den letzten zwei Jahren als Amtsarzt-Vize und Hygienereferent des Bezirks gearbeitet. Der 51-Jährige hatte sich im November mit dem Vorwurf an die Öffentlichkeit gewandt, im Bewerbungsverfahren um die Nachfolge des bereits vor Monaten pensionierten bisherigen Amtsarztes von Hedeler aus Homophobie und Rassismus schikaniert worden zu sein: “Sie passen hier nicht”, soll der AfD-Politiker ihm gesagt haben. “Wenn bei mir jemand nicht passt, muss er gehen” (queer.de berichtete). Wie für weitere Diskriminierungen, “abschätzige Worte und Gesten” oder Blicke, habe er allerdings keine Zeugen, so Hedeler gegenüber der taz. In einer inzwischen von 38.000 Menschen unterschriebenen Online-Petition “‘Zu schwul, zu schwarz’: AfD verhindert Amtsarztsernennung” hatte der Arzt von der Stadt eine Untersuchung der Vorwürfe und eine “faire und unabhängige Bewertung der Bewerbung” gefordert. Die Stelle ist weiter unbesetzt und ausgeschrieben. In dem Verfahren hatte sich nur ein anderer Arzt beworben und war von einer Auswahlkommission, der Geschanowski und weitere Personen angehörten, bevorzugt worden; der Bewerber hatte sich dann aber für eine andere Stelle entschieden.

via queer: Treptow-Köpenick – Berliner Arzt nach Rassismus- und Homophobie-Vorwurf gegen AfD-Stadtrat gefeuert