Der Antisemitismus-Beauftragte des Landes, Michael Blume, pocht auf ein härteres Vorgehen gegen rechte und völkische Burschenschaften. Es müsse geprüft werden, wo Vereinsverbote und Beschlagnahmungen von Wohnraum möglich seien, sagte Blume der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Stuttgart. Völkische und rechtsextreme Burschenschaften seien eine Gefahr – auch aufgrund von Seilschaften, die tief in den Staatsdienst reichen würden. “Wir haben Hinweise darauf, dass Netzwerke von alten Herren im Staatsdienst sich seit Jahrzehnten gegenseitig decken und Vorfälle immer wieder als Einzelfälle verniedlichen statt aufzuklären.” Blumes Kritik richtet sich vor allem gegen den Dachverband Deutsche Burschenschaft. Dieser sei “rechtsextrem, rassistisch und antisemitisch”. “Ich fordere den Verfassungsschutz auf, endlich diese Organisation zu beobachten und die Netzwerke, die in den Staatsdienst reichen bis hin zu Polizei und Justiz, endlich aufzuklären.” (…) Zu dem Dachverband gehört auch die Heidelberger Burschenschaft Normannia. Ein mutmaßlich judenfeindlicher Übergriff dort erschütterte vor Kurzem die Öffentlichkeit. Ein Gast mit jüdischen Vorfahren soll Ende August bei einer Verbindungsfeier mit Gürteln geschlagen, mit Münzen beworfen und antisemitisch beleidigt worden sein. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nun wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung gegen mehrere Burschenschafter der Normannia

via swr: “Rechtsextrem und rassistisch” Antisemitismus-Beauftragter fordert Beobachtung von Burschenschaften