Weil ein Mitglied des NPD-Parteivorstandes in NRW auf einen politischen Gegner mit einem Kamerastativ eingeschlagen hatte, hat das Bonner Amtsgericht den 29-Jährigen wegen gefährlicher Körperverletzung zu 3.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Am Vorabend des Europatages am 5. Mai 2019 hatten Parteien Infostände auf dem Bonner Marktplatz aufgebaut. Als es zu einer unangemeldeten Kundgebung von mehreren Dutzend Antifa-Demonstranten vor dem NPD-Pavillon kam, hatte der angeklagte NPD-Politiker, der auch als Kameramann im Einsatz war, Szenen der Gegendemo mit hochgehaltenen Transparenten gefilmt. Gegen die Aufnahmen wiederum hatte sich ein Student (21) gewehrt. Er hatte den Angeklagten aufgefordert, das Filmen zu lassen. Nach einem heftigen Wortwechsel kam es schließlich zu dem Schlag mit dem Stativ in Richtung Körpermitte des Gegners. (…) Eine Polizeibeamtin (28), die eingesetzt gewesen war, um den NPD-Stand vor den Demonstranten zu schützen, hatte die Szene beobachtet – und angezeigt.

via express: Saftige Geldstrafe NPD-Mann schlägt in Bonn mit Kamerastativ zu

siehe auch: Urteil im Prozess gegen NPD-NRW Vorstandsmitglied Kevin Bredereck. Heute (10.7.20) ging der Prozess gegen Kevin Bredereck am Amtsgericht Bonn mit einem Schuldspruch von 120 Tagessätzen wegen gefährlicher Körperverletzung zu Ende. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig, da seitens der Verteidigung Berufung eingelgt wurde. Dem Beisitzer des Landesvorsitzender der NPD NRW wurde zulast gelegt, einen Antifaschisten im vergangen Mai bei einer Wahlveranstaltung zu Europawahl in Bonn mit einem Kamerastativ geschlagen zu haben. Ausschlaggebend für das Urteil waren unter anderem die Aussagen des betroffenen Genossen sowie einer damals anwesenden Polizistin. Die Einlassungen Bredereck’s und seines Parteikameraden und Vorstandvorsitzenden der NPD-NRW Claus Cremer (1) fanden wenig Anklang bei der vorsitzenden Richterin. Cremer lies sich im Anschluss seiner Aussage außerdem nicht den Versuch nehmen, den Betroffenen noch im Gerichtssaal einzuschüchtern und zu bedrohen.