Racial Profiling ist in Großbritannien verboten – was nicht heißt, dass es Kontrollen aufgrund von Hautfarbe oder ethnischer Zugehörigkeit nicht gibt. Schwarze würden immer noch unverhältnismäßig oft kontrolliert, sagte Dlf-Korrespondent Burkhard Birke. Das zeige auch der Fall der Athletin Williams. Die Polizei hatte die Athletin Bianca Williams und ihren Lebensgefährten, den Sprinter Ricardo dos Santos, am vergangenen Wochenende wegen Fahrens auf der falschen Straßenseite im Norden Londons angehalten. Im Wagen war auch ihr drei Monate altes Baby. Sie seien unwirsch aus dem Wagen geholt und für 30 Minuten in Handschellen gelegt worden, schildert Großbritannien-Korrespondent Burkhard Birke den Fall. Von der Kontrolle gibt es auch Videoaufnahmen. Nach dem Erlebten wirft Bianca Williams der Polizei „racial Profiling“ vor, sie sei, seit sie einen teuren Wagen fahre, unverhältnismäßig oft kontrolliert worden. Die Metropolitan Police beteuere, alles sei regelkonform abgelaufen, berichtet Birke. Wegen der zunehmenden Jugendkriminalität in der Gegend habe man das Auto auf Waffen durchsuchen wollen. Auch der britische Premierminister Boris Johnson sei auf die Vorwürfe angesprochen worden. Er habe die enormen Fortschritte betont, die Großbritannien bereits gemacht habe und eine Regierungskommission angekündigt. Tatsächlich aber sprächen die letzten offiziellen Zahlen für England und Wales für den Zeitraum 2018/2019 eine sehr deutliche Sprache, so Birke. Menschen schwarzer Hautfarbe werden demnach neuneinhalb Mal so häufig kontrolliert wie Weiße. Von knapp 376.000 Kontrollen in einem Jahr entfielen die Hälfte auf ethnische Minderheiten.

via deutschlandfunk: Racial ProfilingWie rassistisch ist die britische Polizei?

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Von CanleyEigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link