Der Sprecher der Werteunion, der Kölner Anwalt Ralf Höcker, legt aufgrund von Anfeindungen alle seine Ämter nieder. Das bestätigte der Vorsitzende Alexander Mitsch dem Deutschlandfunk. Zu üblen Beschimpfungen seien zuletzt handfeste Bedrohungen hinzu gekommen, sagte Mitsch. Am Samstag werde es ein außerordentliches Bundestreffen der Werteunion geben. Dann werde man über das weitere Vorgehen beraten. Nach der umstrittenen Ministerpräsidentenwahl in Thüringen hatte sich die Debatte über die Werteunion und deren Abgrenzung zur AfD zugespitzt. Dem Verein gehören viele Mitglieder von CDU und CSU an, darunter der Jurist und frühere Chef des Bundesverfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, der auch für Höckers Kanzlei tätig ist. Höcker betreibt eine private Facebook-Seite, die allerdings nicht verifiziert ist. Dort heißt es, ihm sei vor zwei Stunden auf „denkbar krasse Weise“ klar gemacht worden, dass er sein politisches Engagement sofort beenden müsse, wenn er keine „Konsequenzen“ befürchten wolle.

via dlf: Ralf HöckerSprecher der Werteunion legt sämtliche Ämter aufgrund von Bedrohungen nieder

siehe dazu auch: Wie Ralf Höcker versucht, Journalisten einzuschüchtern (2019). Der bekannte Medienanwalt Ralf Höcker ist am vergangenen Wochenende zum Pressesprecher der Werte-Union gewählt worden, einem kleinen, aber von den Medien mit viel Aufmerksamkeit bedachten Verein konservativer CDU/CSU-Mitglieder. Das ist bemerkenswert, weil Höcker beruflich mit Journalisten vor allem als Gegnern in juristischen Auseinandersetzungen zu tun hat. Er hat sich darauf spezialisiert, im Auftrag angeblicher oder tatsächlicher Opfer von Berichterstattung gegen Medien vorzugehen. Höckers Vorgehen ist dabei im Zweifel außerordentlich robust. Die Stiftung Warentest spricht von „fiesen Drohmethoden“: Höckers Kanzlei verschicke Schreiben mit „Regeln“, die Journalisten angeblich zu beachten hätten. So sollten sie eingeschüchtert und im Zweifel von einer Berichterstattung abgehalten werden. Die Kanzlei „droht mit recht­lichen Schritten, obwohl sie unsere Bericht­erstattung für zulässig hält“, schreibt Stiftung Warentest. (…) Höcker selbst hat einmal unter der Überschrift „Journalisten-Bedrohung ist okay!“ erklärt, dass es „völlig in Ordnung“ sei, wenn zum Beispiel Pressesprecher versuchen, Journalisten im Sinne ihrer Auftraggeber zu beeinflussen, auch „wenn sie einmal etwas ’nachdrücklicher‘ werden“: „Der Redakteur muss dann entscheiden, wie er mit dieser ‚Druckbelastung‘ umgeht (…)“.

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