Eine Fehlerkennung des Systems Facewatch sorgte für ein unerfreuliches Erlebnis und zeigt die Risiken von blindem Vertrauen in Überwachungstechnologie auf. Kameraüberwachung ist im Vereinigten Königreich stark verbreitet. Kaum ein öffentlicher Ort wird nicht von digitalen Augen ins Visier genommen. Und auch in Geschäften sind Videosysteme gang und gäbe. Zunehmend wird dabei auch auf Gesichtserkennung gesetzt, mit der sich die Händler besser vor Diebstahl schützen möchten. Doch ein Fehler im System kann für Einzelne sehr unangenehme Folgen haben, wie die BBC dokumentiert. Sie berichtet über den Fall von Sara (Name geändert). Die Frau hatte Lust auf Schokolade und entschloss sich, eine Filiale der Diskontsupermarktkette Home Bargains aufzusuchen. Dort nahm das Drama schnell seinen Lauf. “Sie sind eine Diebin” Innerhalb von nicht einmal einer Minute sei sie von einem Mitarbeiter konfrontiert worden, so berichtet die Betroffene. “Sie sind eine Diebin. Sie müssen das Geschäft verlassen”, erklärte ihr dieser und führte sie Richtung Ausgang. Nach einer ergebnislosen Durchsuchung ihrer Tasche wurde sie hinausgeleitet und ihr mitgeteilt, dass sie Hausverbot habe. Und zwar bei Home Bargain und auch allen anderen Läden, die das Gesichtserkennungssystem Facewatch einsetzen. Videoüberwachung (hier nicht in London, sondern an einer U-Bahn-Station in Essen) wird immer öfter mit Gesichtserkennung kombiniert.Dieses System war es nämlich, das Alarm geschlagen hatte, als sie den Supermarkt betrat. Es hatte sie mit einer Ladendiebin verwechselt. (…) Auch bei der Londoner Polizei ist Gesichtserkennung beliebt. Man schwärmt davon, wie schnell und effizient die Technologie arbeitet. Ein Foto wird binnen Sekunden mit verschiedenen Watchlists abgeglichen. Die BBC begleitete Beamte bei einem Einsatz, in dem sie von einem Transportwagen per Dachkamera im Stadtteil Bethnal Green Passanten auf Verdächtige scannten. Gibt es keine Übereinstimmung, wird das Foto laut der Behörde automatisch gelöscht.

via standard: Plötzlich Hausverbot: Gesichtserkennung erklärte Unschuldige zur Diebin