Fünf Monate vor der Landtagswahl sind viele Thüringer einer Studie zufolge unzufrieden mit der Demokratie. Fast jeder Fünfte teilt rechtsextreme Einstellungen. (…) Demnach gaben 45 Prozent der Befragten an, mit der Praxis der Demokratie zufrieden zu sein. Die Staatsform der Demokratie an sich unterstützen hingegen 88 Prozent. (…) Rund 60 Prozent der Befragten sind demnach populistisch eingestellt und stimmten der Aussage zu, dass die “Herrschenden und Mächtigen in unserer Gesellschaft gegen die Interessen der einfachen Bevölkerung” handeln. 85 Prozent glauben, dass sich die Politiker immer dann einig sind, “wenn es darum geht, ihre Privilegien zu schützen”. Nur 17 Prozent der Befragten im Freistaat vertrauen der Bundesregierung und 30 Prozent der Landesregierung. Auch die migrantenfeindlichen und antimuslimischen Einstellungen stiegen. So äußerten laut der Erhebung 59 Prozent der Befragten, dass “die Bundesrepublik durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maße überfremdet” sei. Die Hälfte meint, dass “die Ausländer nur hierherkommen, um unseren Sozialstaat auszunutzen”.

via zeit: Thüringen-Monitor: Mehr Menschen in Thüringen vertreten rechtsextreme Positionen

siehe auch: Studie sieht Anstieg rechtsextremer Einstellungen in Thüringen. Im neuen Thüringen-Monitor klettern die Werte zu rechtsextremen Einstellungen auf Vor-Pandemie-Niveau. Viele Thüringer zeigen sich unzufrieden mit der Demokratie, der Landes- und der Bundesregierung.(…) Antisemitismus sei in Thüringen zudem weiter verbreitet. Allerdings unterscheidet die Studie zwischen verschiedenen Formen. Der sogenannte primäre, völkisch-rassistische Antisemitismus bleibe auf einem niedrigen Niveau, hieß es. Einen hohen Zustimmungswert von knapp 40 Prozent gab es jedoch beim sekundären Antisemitismus, der auf eine Verharmlosung der NS-Verbrechen abzielt. Etwa werde Jüdinnen und Juden in Form einer Täter-Opfer-Umkehr vorgeworfen, heutzutage aus der Erinnerung an den Holocaust Profit schlagen zu wollen, schreiben die Autoren. Der israelbezogene Antisemitismus stieg von zwölf Prozent im Jahr 2022 auf 19 Prozent im vergangenen Jahr an.


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