Angeblicher Professor im Europaparlament – AfD-Abgeordnetem drohen neue Ermittlungen

Wegen eines mutmaßlich zu Unrecht geführten Professorentitels ist der AfD-Abgeordnete Gunnar Beck bereits zum zweiten Mal verurteilt worden. Zwar hat er Berufung eingelegt, doch nun soll erneut seine Immunität aufgehoben werden. Schon wieder beschäftigt sich der Rechtsausschuss des EU-Parlaments mit dem AfD-Abgeordneten und erneuten Europa-Kandidaten Gunnar Beck. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf will Informationen von t-online zufolge ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen ihn einleiten und hat deswegen erneut die Aufhebung seiner parlamentarischen Immunität beantragt. Noch ist unklar, welche neuen Vorwürfe gegen Beck geprüft werden. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf betonte auf Anfrage von t-online, es gelte die Unschuldsvermutung. Becks Anwalt teilte mit, das Verfahren sei ursprünglich eingestellt worden und werde nach einem “Wechsel in der sachbearbeitenden Zuständigkeit aus politischen Gründen” wieder aufgenommen. Der Antrag zur Aufhebung der Immunität werde “trotz mangelnden Tatverdachts oder allenfalls eventueller Geringfügigkeit gestellt”. (…) Beck ist nicht der einzige aktuelle Europa-Kandidat der AfD, der aufgrund hochtrabender Angaben im Lebenslauf Schwierigkeiten hat: Recherchen von t-online deckten im August auch gewichtige Falschangaben des Listenkandidaten Arno Bausemer auf. Die Hochstapler-Affäre beschäftigte daraufhin über Monate die Parteibasis, Landes- und Bundesvorstände sowie weitere wichtige Parteigremien. Zeitweise stand eine komplette Neuwahl aller Kandidaten im Raum. Die Folgen der Hochstapler-Affäre Da parteiintern auch Zweifel an der Kandidatin Mary Khan-Hohloch laut geworden waren, ordnete der AfD-Vorstand eine Überprüfung aller Kandidaten an. Bausemer verlor daraufhin seine Parteiämter und ist seitdem mit einer Ämtersperre belegt, darf aber wie Gunnar Beck weiter kandidieren. Beide werden angesichts aktueller Umfragen voraussichtlich ins Europaparlament einziehen.

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