Reisen nach St. Petersburg und Moskau, Verharmlosung von Kriegsverbrechen, gar Forderungen nach einem”Schulterschluss” mit dem autoritären Regime: Nicht wenigen in der AfD gilt Russlands “nationale Demokratie” als Vorbild. Wer verstehen will, wie nah sich die “Alternative für Deutschland” und Wladimir Putins Russland sind, muss nur gelegentlich in die dortigen Sender reinhören. Dort behauptete der AfD-Bundestagsabgeordnete Eugen Schmidt in einem Radiointerview: “Es gibt keine Demokratie in Deutschland. Andere politische Meinungen werden mit allen möglichen Mitteln unterdrückt.” Im staatlichen Fernsehkanal Rossija 1 sagte Schmidt in fließendem Russisch, die Ersparnisse der Deutschen würden sich in dieser Krise “in Luft auflösen”, und die Regierung “profitiere davon”. Die Proteste in Deutschland würden zunehmen. Das war Anfang Februar vergangenen Jahres, fast ein Jahr nach dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine. Eugen Schmidt wuchs in Kasachstan in Zentralasien auf, ehe er als Spätaussiedler nach Deutschland zog. Seine Auftritte in russischen Medien brachten ihm den Vorwurf ein, Putins Propagandist im Bundestag zu sein. Dort sitzt er bis heute in der AfD-Fraktion, unter anderem als deren “Beauftragter für Russlanddeutsche”. Die AfD stilisiert sich als “Friedenspartei” Vorwürfe gegen Schmidts Fraktionskollegen Petr Bystron haben jetzt noch drängendere Fragen Richtung AfD aufgeworfen: Wie stark ist die Partei mit russischen und prorussischen Kräften verflochten? Wie kommt es zu dieser Nähe der in Teilen rechtsextremistischen Partei mit Akteuren in Moskau? Bei Petr Bystron steht der Verdacht im Raum, dass sogar Geld geflossen sein könnte. Bystron ist außenpolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion und steht auf Listenplatz 2 der AfD zur Europawahl, er bezeichnet sich selbst als “der ranghöchste Außenpolitiker der AfD”. Der tschechische Geheimdienst soll eine Audioaufnahme haben, die Geldzahlungen aus prorussischen Quellen an Bystron belegen soll, wie die tschechische Zeitung Deník N diese Woche berichtete.

via sz: Russlandkontakte der AfD : Der Club der Putin-Versteher