Der Anteil der unter 21-jährigen Verdächtigen erreicht Höchststände. Die Zahl der Kinder, gegen die ermittelt wird, ist sogar um 45 Prozent gestiegen. Die Polizei warnt vor “dysfunktionalen Familienstrukturen und Perspektivlosigkeit”. Von Martin Bernstein Anhören Merken Teilen Feedback Drucken Brutale Raubüberfälle mit Messern und Schraubenziehern, die als Drohmittel eingesetzt wurden, große Gruppen von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden, die diese Taten begingen: Diese Vorfälle rund um den Pasinger Bahnhof machten vor Jahresfrist Schlagzeilen – und den Menschen im Münchner Westen Angst. In der Zeit von Juli 2022 bis März 2023 registrierte die Polizei im Pasinger Bahnhofsviertel 21 Raubdelikte. Die Münchner Polizei reagierte mit massiver Präsenz und nahm bislang 29 Tatverdächtige fest. Man habe verhindert, dass sich kriminelle Strukturen verfestigen, glaubt man im Polizeipräsidium. Mehrere Gerichtsverfahren sind inzwischen abgeschlossen, sie endeten mit Haftstrafen mit bis zu knapp fünf Jahren. Was die erfahrenen Ermittler erschreckte: Selbst nach Vollstreckung von Haftbefehlen seien Opfer und geständige Mittäter massiv bedroht und körperlich attackiert worden. (…) Die Gewaltkriminalität stieg laut Kriminalstatistik im vergangenen Jahr in Stadt und Landkreis München um 8,9 Prozent. Nie zuvor in den vergangenen zehn Jahren wurden so viele junge Menschen unter 21 Jahren als mutmaßliche Räuber identifiziert. Bei der gefährlichen und schweren Körperverletzungen ist die Anzahl der tatverdächtigen Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren laut Polizeipräsidium “auf dem höchsten Niveau der letzten 10 Jahre”.

via sz: Kriminalstatistik : Immer mehr junge Münchner werden gewalttätig

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