In der Gemeinde Wienrode im Landkreis Harz sorgt die Anwesenheit der völkischen Gruppierung Weda Elysia e.V. seit einigen Jahren für eine Kontroverse. Der Verein wird mittlerweile vom Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt beobachtet und laut Verfassungsschutzbericht des Landes Sachsen-Anhalt 2022 als rechtsextremistisch eingestuft. Nun treten Mitglieder der Gruppe bei der Wahl zum Ortschaftsrat Wienrode an. Anwohner berichten, dass die Gruppe versuche, Einfluss im Ort zu gewinnen. (…) Im Internet präsentiert sich die Gruppe traditionsbewusst und naturnah. Auf den Tisch kommt Gemüse aus eigenem Anbau. In Videos zeigen sich die Mitglieder des Vereins mal in Trachten beim Aufführen alter Volkstänze, mal bei der Kartoffelernte. Aussteigerleben und Landydille also. Seit 2019 baut die Gruppe den verfallenen Dorfgasthof in Wienrode aus. In der alten Gaststätte soll ein “kulturelles Zentrum” für den Harzort entstehen. Mittlerweile betreibt die Gruppe dort an Wochenenden ein Café, das laut einigen Wienrödern auch Ortsansässige anziehe. Das Problem: Weda Elysia beruft sich auf die sogenannten Anastasia-Bücher, eine Art Fantasy-Romanreihe des russischen Autoren Wladimir Megre. Megres Werke sind Mischungen aus Esoterik, Naturromantik und Aussteigertum. Die Hauptfigur, Anastasia, eine mystische Frau mit offenbar übersinnlichen Fähigkeiten, ruft die Leser darin auf, sich auf dem Land anzusiedeln, um im Einklang mit der Natur zu leben. Auch Weda Elysia wirbt auf der Website der Gruppe für sogenannte “Sippen-Landsitze”. In den Büchern finden sich neben den Anleitungen zum naturnahen, autarken Leben aber auch extremistische Inhalte.

via mdr: VÖLKISCHE SIEDLER IN WIENRODE Wirken Rechtsextreme bald in der Harzer Kommunalpolitik mit?