Rassismus in Deutschland: Ein Vorfall am Bahnhof in Buxtehude zeigt die traurige Realität. Ein Paar stellt sich gegen die Intoleranz. Hamburg/Buxtehude – „Was ich heute am Buxtehuder Bahnhof erlebt habe, erschüttert mich zutiefst und macht mich unfassbar traurig und wütend“, postet Mitra E. in einer Buxtehuder Facebook-Community. Üblicherweise, erklärt sie, vermeidet Mitra E. jegliche Beiträge. Doch in dieser Situation fühlt sie sich zum Handeln gezwungen. Gegen Mittag befand sie sich mit ihrem Partner am Buxtehuder Bahnhof. Sie standen auf der Parkplatzseite in Richtung Hamburg. Aus der Ferne hitzige Diskussion beobachtet: Junger Flüchtling wird am Bahnhof Buxtehude Rassismus-Opfer Von dort aus beobachteten sie aus der Ferne eine hitzige Diskussion zwischen einer deutschen Frau mittleren Alters und einem jungen Mann ausländischer Herkunft. E. berichtet: „Der Junge entfernte sich von der stark gestikulierenden Frau und kam in unsere Richtung.“ Ihr Partner erkundigte sich bei dem Jungen, ob alles in Ordnung sei. Unter Tränen erzählte der Junge, dass er die Frau nach der Uhrzeit gefragt hatte, da er auf jemanden wartete. Daraufhin reagierte die Frau unangemessen. Junger Flüchtling wird Rassismus-Opfer – Frau fotografiert ihn und droht mit Polizei Sie war der Meinung, dass es am Bahnhof genügend Uhren gäbe und sie ihn in Ruhe lassen solle. Der Junge solle in sein Heimatland zurückkehren, äußerte die Unbekannte. „Als der Junge fassungslos nachfragte, warum die Frau ihn so unfreundlich begegnete, machte sie Bilder von ihm und drohte ihm mit der Polizei, wenn er sich nicht entfernen würde.“ Die Geschichte des Jungen „gar nicht fassen“ konnte das Paar nachvollziehen. Ein Junge wurde kürzlich am Buxtehuder Bahnhof Opfer von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. (Symbolbild) © dpa/Hector Adolfo Quintanar Perez Der Freund von Mitra E. begleitete den Jungen zur Dame, die mittlerweile wieder in ihrem Auto saß, um sie zur Rede zu stellen. Sie reagierte feindselig. „Ja lasst mich doch alle in Ruhe … bin ich hier die Wohlfahrt oder was?“ Mitra E.s Freund wies die Dame zurecht, wie sie in ihrem Beitrag schildert. Daraufhin stellte der Junge dem Paar die Frage: „Wieso sind diese Menschen so böse zu mir?“ Laut E.’s Darstellung ist der Junge aus Syrien geflohen, getrennt von seinen Eltern, die er sehr vermisst. „Und mein Herz blutet“ – Paar setzt sich für Rassismus-Opfer ein und zeigt Zivilcourage „Und mein Herz blutet“, schreibt sie. Ihre Tränen kann sie angesichts der Gleichgültigkeit, Ignoranz, Intoleranz und Arroganz nicht zurückhalten, erklärt sie weiter.

via kreiszeitung: „Wieso sind diese Menschen so böse zu mir?“ – Junger Flüchtling wird Opfer von Rassismus am Bahnhof