Letzte Prozesse gegen NS-Täter : Ermittlungsverfahren gegen ehemaligen KZ-Wachmann eingestellt

Die Coburger Staatsanwaltschaft ermittelte gegen den 99-Jährigen, der im KZ Ravensbrück als Wachmann gearbeitet haben soll. Nun ist der Mann gestorben. Wie die Coburger Staatsanwaltschaft am Nachmittag in einer Pressemitteilung erklärte, hat sie die Ermittlungen gegen einen ehemaligen KZ-Wachmann eingestellt. Der beschuldigte 99-Jährige ist zwischenzeitlich gestorben. Woran der Mann genau starb, wollte Johannes Tränkle, der Sprecher der Staatsanwaltschaft, auf Anfrage nicht erklären. Das Ermittlungsverfahren galt dem Vernehmen nach als relativ weit fortgeschritten und der Beschuldigte als verhandlungsfähig. Beobachter gingen davon aus, dass die Erhebung der Anklage kurz bevor stand und der Prozess nächstes Jahr hätte stattfinden können. Es wäre einer der letzten Prozesse gegen einen mutmaßlichen NS-Täter geworden. Dem Mann aus dem Raum Coburg wurde vorgeworfen, von April 1943 bis Mai 1945 im Hauptlager in Ravensbrück Dienst getan und dadurch den Tod von Häftlingen erst ermöglicht zu haben. Es ging um mögliche Beihilfe zum Mord.

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