Im brandenburgischen Falkensee hat ein SPD-Bürgermeister die Stadthalle für den Wahlkampf-Aufritt des Quanon-Aktivisten Friedemann Mack vermietet. Anwohner sind entsetzt. Als Sitz der Redaktion des als rechtsextrem eingestuften Magazins Compact zieht die Stadt Verschwörungstheoretiker an. (…) Viel Grün, Spielstraßen, und einen Badesee gibt es auch. Das Doppelleben des Sven B. Seit der Corona-Krise ist es jedoch mit der Ruhe vorbei. Bis zu 800 Menschen gingen montags gegen die „Corona-Diktatur“ auf die Straße. AfD-Anhänger spazierten Seite an Seite mit Sympathisanten der Linken. Einer von ihnen wurde im April 2022 vom SEK in seinem Einfamilienhaus überwältigt und verhaftet: Sven B. Seither ist in Falkensee nichts mehr, wie es mal war. Denn der 55-Jährige, ein zweifacher Familienvater und selbständiger Bilanzbuchhalter, entpuppte sich als militanter Reichsbürger. In seinem Keller fand die Polizei eine SS-Uniform und eine Kalaschnikow. Umsturzpläne auf Telegram B. war nicht allein. Zusammen mit 70 Verbündeten wollte er erst Gesundheitsminister Karl Lauterbach entführen, dann mit Sprengstoffanschlägen einen „Blackout“ provozieren und bürgerkriegsähnliche Zustände herstellen, um das System zu stürzen. So hatten sie es auf Telegram verabredet, in der extremistischen Chat-Gruppe „Vereinte Patrioten“. Ein Spinner, dachten die Ermittler erst. Doch dem ehemaligen NVA-Offizier B. und seinen Komplizen war es tatsächlich ernst mit ihren Umsturzplänen. Im Internet, so fand die Polizei heraus, sammelten sie schon Geld für Maschinengewehre und Minen. (…) Denn ausgerechnet in der Stadthalle von Falkensee treten seit Ende der Corona-Krise Männer auf, die Verschwörungstheoretiker aus der ganzen Bundesrepublik anziehen wie das Licht die Motten  — mit der Genehmigung des SPD-Bürgermeisters.

via derwesten; Reichsbürger-Aufmarsch in der Stadt des „Lauterbach-Entführers“: Anwohner entsetzt