Für einige AfD-Mitglieder wird der Gang zur eigenen Jubiläumsfeier am Montagabend zum Spießrutenlauf. Hunderte Gegendemonstranten empfangen sie lautstark. In der Halle feiert sich die Partei mit kämpferischen Reden selbst. Anzeige Im hessischen Königstein hat die AfD am Montagabend ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert. Begleitet von lautstarken Protesten und unter Polizeischutz kamen etwa 300 Parteimitglieder im «Haus der Begegnung» zusammen. Die Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla schworen die Anwesenden mit Kampfansagen an den politischen Gegner auf die nächsten Jahre ein. «Wir sind gekommen, um zu bleiben, liebe Freunde, und das werden wir auch!», rief Chrupalla in den Saal. Die AfD sei in wenigen Jahren zu einer festen Größe geworden, sagte Weidel in ihrer Rede. «Wir sind der Stachel im Fleisch der Etablierten.» (…) Vor der Veranstaltungshalle des Taunus-Kurorts nordwestlich von Frankfurt (Main) protestierten nach Schätzungen des Polizeipräsidiums Westhessen etwa 700 Menschen gegen das AfD-Treffen. Verbände, Gewerkschaften und Parteien hatten zur Gegenkundgebung aufgerufen. Einige Teilnehmer der AfD-Veranstaltung mussten sich unter lauten «Nazis raus»- und «Haut ab»-Rufen unter Polizeibegleitung ihren Weg Richtung Halle bahnen. Die Demonstranten hatten unter anderem Ukraine- und Regenbogen-Fahnen dabei. Auf Schildern stand «Menschenrechte, statt rechte Nazis» und «Gegenhalten, solidarisch gegen die rechte Hetze der AfD».

via welt: AfD feiert zehnjähriges Bestehen begleitet von Protesten

siehe auch: 10 Jahre AfD: Von der Anti-Euro-Partei zum rechtsextremen Verdachtsfall. Am 6. Februar 2013 wurde die AfD gegründet. Heute sitzt sie in 15 von 16 Landesparlamenten und im Bundestag. Eine Erfolgsgeschichte. Dabei hat die Partei einen fundamentalen Wandel durchgemacht. (…) Das zieht auch immer mehr Menschen weit rechts des bürgerlichen Lagers an, die Rhetorik der AfD wird radikaler. Als sie 2017 erstmals in den Bundestag einzieht, kündigt der damalige Parteivorsitzende Alexander Gauland an: “Wir werden sie jagen. Wir werden Frau Merkel oder wen auch immer jagen und wir werden uns unser Land und unser Volk zurückholen.”Treibende Kraft für den Wandel hin zu einer rechtspopulistischen, in den Augen mancher gar rechtsradikalen Partei, ist der völkisch-nationalistische “Flügel”. An dessen Spitze steht der Thüringer AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke. Der darf – so hat das ein Gericht entschieden – als Faschist bezeichnet werden.

symbolbild Protest gegen AfD