Die Lufthansa streicht wegen des Verdi-Warnstreiks am Mittwoch nahezu das komplette Flugprogramm an ihren deutschen Drehkreuzen Frankfurt und München. In Frankfurt betrifft das 92.000 Passagiere und fast 700 Flüge – und die ersten schon am Dienstag. Der Warnstreik des Bodenpersonals wird an diesem Mittwoch im Flugplan der Lufthansa zu massiven Auswirkungen führen. Das hat die Lufthansa am Dienstag mitgeteilt. Demnach werden in Frankfurt 678 Flüge gestrichen, der Großteil davon am Mittwoch. Doch auch am Dienstag sind schon einzelne Verbindungen gestrichen worden: 32 Flieger können nicht abheben. Rund 92.000 Reisende in Frankfurt sind laut Lufthansa betroffen. Sie sollen umgehend informiert werden und “nach Möglichkeit” auf andere Flüge umgebucht werden. Die verfügbaren Kapazitäten seien allerdings sehr begrenzt. (…) Die Gewerkschaft Verdi hatte für Mittwoch rund 20.000 Lufthansa-Beschäftigte des Bodenpersonals zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Er soll am Morgen um 3.45 Uhr beginnen und am Donnerstag um 6 Uhr enden. Zum Bodenpersonal gehören unter anderem Techniker und Logistiker, ohne deren Dienstleistungen die Flugzeuge nicht abheben können. Auch der Check-In ist betroffen. Hintergrund des Streikaufrufs sind die laufenden Tarifverhandlungen. In der zweiten Verhandlungsrunde hatte die Lufthansa Mitte Juli ein Angebot vorgelegt, das Verdi als “unzureichend” kritisiert hatten. Man wolle daher den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, in der nächsten Verhandlungsrunde Anfang August “ein deutlich verbessertes, abschlussfähiges Angebot” vorzulegen.

via hessenschau: 92.000 Passagiere betroffen Lufthansa streicht wegen Streik fast komplettes Programm

siehe auch: Tarifverhandlungen Lufthansa: ver.di ruft zu ganztägigem Warnstreik am Mittwoch auf. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Lufthansa-Bodenbeschäftigten zu einem ganztägigen Warnstreik am Mittwoch, dem 27. Juli 2022 an allen Lufthansa-Standorten (Frankfurt/Main, Düsseldorf, Köln, Hamburg, München, Berlin u.w.) aufgerufen. Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für die rund 20.000 Beschäftigten u.a. bei der Lufthansa AG Boden, Lufthansa Technik, Lufthansa Systems, Lufthansa Technik Logistik Services (LTLS), Lufthansa Cargo und der Lufthansa Service Gesellschaft (LSG) sowie LEOS (Lufthansa Engineering and Operational Services GmbH). In der zweiten Verhandlungsrunde am 13. Juli hatten die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt, das unter den betroffenen ver.di-Mitgliedern in den vergangenen Tagen diskutiert und als unzureichend kritisiert wurde. ver.di habe zu dem ganztägigen Warnstreik aufgerufen, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, in der nächsten Verhandlungsrunde ein deutlich verbessertes, abschlussfähiges Angebot vorzulegen. (…) Die stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Christine Behle, die gleichzeitig auch Verhandlungsführerin ist, bat die Passagiere um Verständnis und wies auf die äußerst problematische Situation der Beschäftigten hin, die vor allem durch Missmanagement verursacht worden sei. ver.di informiere so frühzeitig über den anstehenden Warnstreik, damit sich die Passagiere darauf einstellen und möglicherweise umorientieren können. „Die Beschäftigten, die tagtäglich einem enormen Druck ausgesetzt sind, haben in der zweiten Verhandlungsrunde auf ein starkes Signal gewartet, mit dem man ein gutes Ergebnis hätte erzielen können“, erklärt Behle. Die Situation auf den Flughäfen eskaliere; die Überlastung der Beschäftigten aufgrund erheblichen Personalmangels, die hohe Inflation und ein dreijähriger Lohnverzicht würden die Beschäftigten immer mehr unter Druck setzen.

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