61-Jährige kam ohne Mund-Nasen-Schutz zur Verhandlung. Verteidigerin bezweifelte die Gefährlichkeit von Covid-19. Über 4000 Maskenatteste soll eine Ärztin aus Weinheim gegen Gebühr ausgestellt haben – die meisten davon, ohne die Patienten gesehen oder eine Diagnose gestellt zu haben. Zwei davon schrieb sie für eine 61-jährige Heidelbergerin. Diese wurde am Montag vor dem Amtsgericht Heidelberg wegen “Gebrauches eines falschen Gesundheitszeugnisses” zu einer Geldstrafe von 300 Euro verurteilt. Ende Oktober 2020 hat sich die 61-Jährige, die als Begleiterin in einem Altenheim arbeitet, das Attest gegen eine Gebühr von sieben Euro von der Weinheimer Ärztin ausstellen lassen. Zwei Tage später zeigte sie es einem Polizisten bei einer Versammlung auf dem Theaterplatz als Nachweis dafür, dass sie keine Maske tragen könne. Der Polizist, der am bei der Verhandlung am Montag als Zeuge geladen war, wurde misstrauisch und machte ein Foto des Schreibens. Denn zu diesem Zeitpunkt war ihm bereits bekannt, dass auffallend viele Atteste von der Weinheimer Ärztin ausgestellt worden waren. (…) Auch die Ärztin wird sich vor Gericht verantworten müssen. (…) Umso ausführlicher äußerte sich ihre Verteidigerin, die Heidelberger Rechtsanwältin Beate Bahner. Die Fachanwältin für Medizinrecht bestritt die Gefährlichkeit von Covid-19, sprach von einer “Grippe”. Auch Bahner trug während der Verhandlung keinen Mund-Nasen-Schutz – erklärte, sie könne das Maske-Tragen höchstens eine Minute aushalten. In ihrem Plädoyer führte sie Dutzende Studien auf, die beweisen sollten, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes schädlich, überflüssig oder beides sei. Während der Ausführungen Bahners fielen ihrer 61-jährigen Mandantin mehrmals kurz die Augen zu.

via rnz: Heidelberg – Falsches Masken-Attest brachte Altenheim-Begleiterin vor Gericht

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