Um die Straße für die „Querdenker“-Proteste freizumachen, musste die Polizei Zwang anwenden – und die Gegendemonstranten „drücken, schieben, wegtragen“. Am Rande einer „Querdenker“-Demonstration ist es in Kreuzberg zu Blockadeaktionen von Gegendemonstranten gekommen. Gegen 14 Uhr hatten sich etwas weniger als 100 Gegner der Corona-Maßnahmen am Halleschen Tor versammelt. Bereits zu Beginn war eine Vielzahl von – vor allem jungen – Gegendemonstranten auf den Bürgersteigen um den Versammlungsort präsent, um gegen den Aufmarsch von Pandemieleugnern und Verschwörungsideologen zu protestieren. Im Laufe des Nachmittags wuchs die Anzahl der Gegendemonstranten immer weiter an. Auf dem Mehringdamm schoben mehrere Personen Müllcontainer und Baustellen-Absperrungen auf die Straße, um die Fahrbahn zu blockieren. Auch Anwohner:innen drückten von Fenstern und Balkonen ihren Unmut über den Aufmarsch in ihrem Kiez aus. Vereinzelt kam es zu vorübergehenden Festnahmen von Gegendemonstranten, denen unter anderem Körperverletzung vorgeworfen wurde. Kritiker der Corona-Auflagen hatten nach Angaben der Polizei die Proteste unter dem Motto „Generationen miteinander – Herzensangelegenheit“ für 300 Teilnehmer angemeldet. Die Zahlen blieben vor Ort jedoch darunter, die Polizei schätzte die „Querdenker“ im „unteren dreistelligen Bereich“. Zu den Teilnehmerzahlen der drei angemeldeten Gegendemos, die mit den „Querdenkern“ mitziehen wollen, machte die Polizei keine Angaben.

via tagesspiegel: „Querdenker“-Protest in Berlin-Kreuzberg – Gegendemonstranten blockieren Demo-Zug – 250 Polizisten im Einsatz