Kaum mehr als 75 Menschen kommen zur “Querdenken”-Kundgebung. Mitorganisatoren der Demo sind die “Erdinger Patrioten”, eine angeblich parteineutrale Gruppe, die allerdings ausschließlich durch AfD-Mitglieder repräsentiert wird. Die “Querdenken”-Kundgebung gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie am Samstag in Erding hat nur wenige Menschen angezogen. Auf dem Parkplatz am Schwimmbad fanden sich laut Polizeiangabe etwa 75 Personen zu einer trostlosen Demo bei nasskaltem Schmuddelwetter ein. Eine weißblau dekorierte Lastwagenfläche, auf der laut Aufschrift “Bayern steht auf” sowie “Liebe, Wahrheit, Einigkeit” versprochen wurde, diente als Bühne. An einem Stand wurde gefordert, den bayerischen Landtag abzuberufen. Anmelder der Kundgebung war Achim Müllerke, Mitglied im Kreisvorstand der AfD, der auch als Sprecher der “Erdinger Patrioten” auftritt, die Mitorganisatoren der Demo waren. Eine Gegenveranstaltung wie in anderen Städten fand nicht statt. Lediglich ein einzelner Mann forderte mehrmals lautstark, “Querdenker sollen nach Hause gehen”. Arthur Weingärtner, der Einsatzleiter der Polizei, war vorsorglich mit ungefähr 50 Kollegen angerückt. Die Polizeibeamten hatten wenig zu tun, die Veranstaltung verlief ruhig. Den regelmäßigen Aufrufen der Ordner, Mindestabstand einzuhalten und Masken zu tragen, folgten die meisten Teilnehmer, meistens. Er sei etwas nervös so allein, sagte der einzige Gegendemonstrant. Aber weil er es wichtig finde, dass sich jemand dagegenstellt, sei er spontan zum Schwimmbadparkplatz gekommen. Er halte die Demonstration für “eine Unverschämtheit”, denn “täglich sterben Menschen – und die protestieren hier”. Und weiter: “Ich bin Großvater und will mich und meine Familie schützen, während hier so ein Unsinn verbreitet wird”. Die ganze Demonstration sei offensichtlich “von der AfD unterwandert, die haben ihre eigene Agenda, die Menschen sind denen doch völlig egal“.

via sz: Erding:Trostlose Zusammenkunft