Tichy hatte in seinem Magazin eine sexistische Äußerung über Sawsan Chebli abgedruckt. Bundesbank-Präsident Weidmann begrüßt den Rücktritt. Roland Tichy will sein Amt als Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung im Oktober abgeben. In einem Schreiben des Vorstandes vom Donnerstag an die Mitglieder der Stiftung heißt es, er trete bei der Wahl am 30.Oktober nicht erneut an. Zuerst hatte die „FAZ“ darüber berichtet. Tichy ist zudem nicht länger Jurymitglied des Deutschen Journalistenpreises (DJP), der am Donnerstagabend verliehen wird. „Er hat mir mitgeteilt, dass er sein Mandat niederlegt“, sagte der Veranstalter des Preises Volker Northoff dem „Tagesspiegel“. Tichy war beim DJP bislang in der Jury für die Kategorie „Innovation und Nachhaltigkeit“. Der Grund für die Rücktritte dürfte ein Beitrag über die SPD-Politikerin Sawsan Chebli in seinem Magazin „Tichys Einblick“ sein. Dort geht es darum, dass sich Chebli im selben Berliner Wahlkreis wie der amtierende Berliner Bürgermeister Michael Müller (SPD) um eine Bundestagskandidatur bemüht. (…) Auch Friedrich Merz, Kandidat für den CDU-Vorsitz, twitterte zu Tichys Rückzug und teilte mit: „Die einzig richtige Entscheidung.“ Merz hatte bereits 2018 den Ludwig-Erhard-Preis abgelehnt. Wie das „Handelsblatt“ damals unter Berufung auf Einschätzungen von Jury-Mitgliedern berichtete, war ein Grund, dass er bei der Verleihung mit Tichy zusammen auf der Bühne stehen sollte. Die Ludwig-Erhard-Stiftung änderte nach dem angekündigten Rücktritt Tichys auf ihrer Homepage das Programm für die Buchvorstellung der FDP-Politikerin Linda Teuteberg am 6. Oktober. Statt Roland Tichy soll nun Oswald Metzger mit Teuteberg über ihr Buch sprechen. Brisant hierbei: Metzger ist Hauptstadtkorrespondent von „Tichys Einblick“. Er schreibt wie Tichy also auch für das Magazin, das nun in der Kritik steht.

via tagesspiegel: Nach heftiger Kritik an sexistischem Spruch Tichy gibt Stiftungs-Vorsitz ab und verlässt Journalistenpreis-Jury