Hendrik Knop ist Ortschaftsbürgermeister Kornhochheims in Thüringen, sitzt im Gothaer Kreistag und im Gemeinderat der Landgemeinde Nesse-Apfelstädt. Jetzt ist er aus der CDU ausgetreten. Er war mehr als 20 Jahre lang Mitglied der CDU Thüringen, ist Ortschaftsbürgermeister und sitzt im Kreistag: Jetzt ist Hendrik Knop aus der CDU ausgetreten. Im Gespräch erklärt er seine Entscheidung und zu welcher Partei er jetzt wechselt.Herr Knop, Sie kommen aus Thüringen, sind Ortschaftsbürgermeister, sitzen in Gotha im Kreistag und im Gemeinderat. Jetzt sind Sie aus der CDU ausgetreten. Warum? Ich bin ausgetreten, weil die Wahl Kemmerichs ein absoluter Schock war. Ich habe schon im Wahlkampf mit meinem Gewissen gehadert. Die Plakate waren in Blau gehalten, da wurde klar nach rechts geblinkt. Auch hatte man das Gefühl, dass die Themen fast abgeschrieben waren. Nach der Wahl wurde dann nach rechts und links geschaut. Für mich war die Wahl von Kemmerich mit Hilfe der AfD der Punkt zu sagen: Das ist nicht mehr meine CDU. Also habe ich meinen Austritt formuliert. Das ist mir sehr schwer gefallen, weil ich lange auf Ortsebene aktiv war. Wie erklären Sie sich das Ergebnis? Da ich nun länger in der Politik bin, behaupte ich: So etwas passiert nicht so spontan. Hinzu kommt: Das war ein Kandidat der FDP, die nur knapp in den Landtag eingezogen ist. Den wählt man nicht als Ministerpräsidenten. Dann stimmt man noch mit einer faschistischen Partei. Im Übrigen hätte Herr Kemmerich auch ablehnen können. Das ist nicht erfolgt. Der Tabubruch ist passiert. (…) Was hätten Sie sich von der Bundespolitik gewünscht? Ich hätte mir im Voraus gewünscht, gegenüber einer Linkspartei, die schon längst nicht mehr das Schreckgespenst aus der Zeit der SED ist, offen zu sein. Ich finde es schlimm, die Linkspartei mit der AfD gleichzusetzen. Bei den Linken gibt es auch Extreme. Aber nach so vielen Jahren der Verantwortungsübernahme in Thüringen und anderswo kann man das nicht mehr gleichsetzen. Das ist die Schwäche der Bundesvorsitzenden: Sie hätte deutlicher machen müssen, dass die Wahl gemeinsam mit der AfD nicht geht. Annegret Kramp-Karrenbauer hat nun gesagt, dass sie damit nicht einverstanden ist.

via faz: Bürgermeister aus Thüringen : „Das ist nicht mehr meine CDU“