Der geschasste Maximilian Krah zitiert Shakespeare, um seinen Konkurrenten René Aust zu demütigen. Krahs Social-Media-Armee nennt Aust weniger elegant „Verräter“. Dann nimmt Björn Höcke seinen Thüringer Parteifreund Aust in Schutz – und macht sich selbst angreifbar. Über einen Konflikt unter Rechtsextremen, der die Zukunft der AfD bestimmen könnte. Am Montag entschieden die neu gewählten Europaabgeordneten der AfD, ihren skandalbehafteten früheren Spitzenkandidaten Maximilian Krah nicht in ihre Reihen aufzunehmen. Zum neuen Delegationsleiter wählten sie den 37-jährigen Thüringer René Aust. Seitdem bricht aus dem völkischen „Vorfeld“ der AfD ein Shitstorm auf Aust herunter. Er wird als „Verräter“ gebrandmarkt, der Krah, den Liebling der rechtsextremen Social-Media-Aktivisten, auf dem Gewissen habe. Insbesondere Erik Ahrens, der sich als Kopf hinter der sehr erfolgreichen Tiktok-Kampagne Krahs feiern lässt, teilte auf dem sozialen Netzwerk X kräftig aus und schoss ebenso heftig gegen Torben Braga, Austs und Björn Höckes wichtigsten Vertrauten in Thüringen. Nur Höcke selbst nahm Ahrens in Schutz. Geholfen hat ihm das nicht. Nach zwei Tagen heftigsten Angriffen stellten sich Höcke und sein Thüringer Co-Parteichef Stefan Möller öffentlich hinter Aust und attackierten Krah und Ahrens (ohne diesen namentlich zu nennen). „René Aust ist ein ehrenwerter Mann“ „Die durch einen Unterstützer von Maximilian Krah initiierte, zutiefst ehrenrührige Kampagne gegen unseren Thüringer Parteifreund und Kollegen René Aust verurteilen wir auf das Schärfste“, schreiben sie. „Besonders enttäuschend ist für uns, dass der gegen René Aust erhobene Vorwurf des ,Verrats‘ durch das Schweigen von Maximilian Krah zu den Machenschaften seines Unterstützers mitgetragen wird.“ Den Startschuss zum Vorwurf des Verrats hatte der belesene Krah noch vor der Tür des Sitzungssaals gegeben, als er sagte: „René Aust ist ein ehrenwerter Mann.“ Als „ehrenwerter Mann“ wird in William Shakespeares „Julius Caesar“ in Mark Antons Grabrede der Verräter Brutus bezeichnet. Krahs Social-Media-Armee hat diese Vorlage in weniger eleganter Form vollendet. Höcke und Möller griffen in ihrem Statement zudem die AfD-Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla an, die sich hinter den Kulissen maßgeblich für Aust und den Ausschluss Krahs eingesetzt haben.

via rnd: Streit nach der Europawahl Höcke gegen Krah: Wie sich gerade das völkische Lager der AfD zerlegt


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