Ein Sportschütze soll in nicht einmal einer halben Minute drei verhasste Nachbarn mit Kopfschüssen umgebracht haben, anschließend soll er zwei Menschen noch mit Schüssen durch eine Wohnungstür verletzt haben. Das Gewaltverbrechen mit drei Toten in einem Mehrfamilienhaus im schwäbischen Langweid wird ab diesem Dienstag vor dem Landgericht Augsburg verhandelt. Hintergrund der Bluttat waren laut Staatsanwaltschaft jahrelange Nachbarschaftsstreitigkeiten, beispielsweise über die Mülltonnen und laute Gespräche auf der Terrasse. Der 64-Jährige ist wegen dreifachen Mordes und zweifachen Mordversuchs angeklagt. Für den Prozess sind 15 Verhandlungstage geplant, das Urteil ist bislang für den 25. Juli vorgesehen. Eskalation nach Anzeige eines Nachbarn Den Ermittlern zufolge kam es auch wegen des impulsiven Verhaltens des Angeklagten in dem Haus mit vier Wohnungen immer wieder zu Streit zwischen dem Beschuldigten und zwei Nachbarpaaren. Der Sportschütze habe seit 15 Jahren mit seiner Ehefrau im ersten Stock gelebt. Drei Jahre später seien nebenan Eheleute eingezogen, die bei der Tat am 28. Juli 2023 beide getötet wurden und einen minderjährigen Sohn hinterließen. Das dritte Todesopfer war eine 72-Jährige im Erdgeschoss, die mit ihrem Mann seit Mitte 2020 dort wohnte.

via spiegel: Mordprozess in Bayern Sportschütze soll drei Nachbarn nach Dauerzoff erschossen haben

siehe auch: Dreifachmord von Langweid: Justiz sieht volle Schuldfähigkeit Ein Mann erschießt drei Mitbewohner seines Hauses und verletzt zwei Menschen schwer – die Bluttat im Juli 2023 hat den Ort Langweid im Norden von Augsburg erschüttert. Seit heute steht der 64-jährige Sportschütze vor Gericht. Die Hintergründe. (…) Der Angeklagte habe sich laut Staatsanwaltschaft zurückgezogen, seine Pistole geladen, für die er als Sportschütze eine Erlaubnis hatte, er habe sich Ohrenschützer aufgesetzt und im gemeinsamen Treppenhaus aus kurzer Entfernung auf ein 49 und 52 Jahre altes Nachbarehepaar gefeuert. Der Mann war gerade dabei, die Wocheneinkäufe ins Haus zu tragen. Nur vier Sekunden später habe er auf die nachfolgende Ehefrau des Nachbarn geschossen und dann noch einen zweiten Kopfschuss versetzt abgegeben. Beide Opfer starben noch im Flur des Hauses an ihren schweren Verletzungen. Anschließend soll er eine 72 Jahre alte Nachbarin durch deren Wohnungstür erschossen haben. Die Frau hatte wohl wegen der Schüsse durch den Türspion geschaut. Darauf soll der Angeklagte spekuliert und der Frau durch einen Schuss knapp neben den Spion ebenfalls in den Schädel gefeuert haben. Laut Anklageschrift dauerte die Tötung der drei Menschen gerade einmal 16 Sekunden.

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