Eine junge Familie ist tot, weitere Personen wurden schwer verletzt: Das Feuer in einem Solinger Mehrfamilienhaus war laut ersten Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Brandstiftung. Hinweise auf ein fremdenfeindliches Motiv gibt es nicht – bisher. In dem mutmaßlich vorsätzlich in Brand gesetzten Solinger Mehrfamilienhaus mit vier Todesopfern haben laut Staatsanwaltschaft auch Menschen mit Migrationshintergrund gewohnt. “Das Haus war zweifellos auch von Migranten bewohnt”, sagte ein Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Feuer vorsätzlich gelegt Die Staatsanwaltschaft geht von vorsätzlicher Brandstiftung aus und ermittelt wegen Mordes beziehungsweise versuchten Mordes. Anhaltspunkte für ein “fremdenfeindliches Motiv” lägen bislang nicht vor, hieß es am Mittwoch. Bei der getöteten Familie – junge Eltern, ein etwa drei Jahre altes Kind und ein Säugling – geht die Ermittlungsbehörde von bulgarischer Nationalität aus. Eine Identifizierung stand noch aus. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft ergänzte am Donnerstag, nach derzeitigem Stand handele es sich bei einer schwer verletzten Familie ebenfalls um Bulgaren. Ob unter den Bewohnern womöglich weitere Nationalitäten vertreten seien, könne man noch nicht sagen. Integrationsrat vermutet “rassistischen Hintergrund” Der Landesintegrationsrat NRW schrieb in einer Mitteilung: “Diese Tat ist ein weiterer Rückschlag für unser friedliches Miteinander.” Auch wenn die Motivlage bisher nicht geklärt sei, müsse man “rassistische Hintergründe” hinter der Tat vermuten, meinte der Vorsitzende Tayfun Keltek. “Die aktuell gesellschaftlich aufgeheizte Lage lässt mich zu diesem Ergebnis kommen”, so Keltek. Nach Angaben der Türkisch-Islamischen Union Ditib (Köln) sind bis auf eine Person alle Hausbewohner “türkischstämmige Muslime aus Bulgarien oder der Türkei”. Bei der getöteten Familie handelt es sich dem Islamverband zufolge um eine “muslimische Familie mit bulgarischer Staatsbürgerschaft”.
via br: Mutmaßlicher Brandanschlag in Solingen: Was bekannt ist