Seit 2022 betreibt AfD-Mitglied Burkhard Müller-Ullrich sein Sender. Im Programm spricht er vor allem mit Rechten und wettert gegen die Bundesregierung. Von Björn Höcke gab es bereits Lob für das Projekt aus Steckborn. (…) Ein Glück also, dass es den Kontrafunk gebe, „die Stimme der Vernunft“, wie sich der Sender selbst bezeichnet. Dessen Gründer, Burkhard Müller-Ullrich, freute sich über dieses Lob dann in seiner Sonntagsrunde, die der Internetsender als „sprechende Chronik des wöchentlichen Wahnsinns der Politik“ bezeichnet. Kontrafunk sendet aus der Schweiz Müller-Ullrich ist AfD-Mitglied, ehemals Moderator beim Südwestrundfunk (SWR) und sendet seit 2022 den Kontrafunk, mittlerweile aus seinem Zuhause in Steckborn in der Schweiz. Knapp 17 Kilometer sind es von hier bis nach Konstanz. Kontrafunk – wer wissen möchte, wogegen sich Müller-Ullrichs Internetradio richtet, der braucht nur kurz einzuschalten. Es geht um Politische Korrektheit, vermeintliche Regierungs- oder wahlweise Nato-Medien, die Bundesregierung und alles, was sich als links-grün bezeichnen lässt. Es wird auch mal von der „Klimahysterie“ geredet. Ist der Sender also rechts? Gar ein AfD-Radio? Beim Zuhören jedenfalls fällt schnell auf: Was da aus der Schweiz verbreitet wird, behandelt meist Politik in Deutschland und richtet sich an Hörer jenseits der Grenze. (…) Deutliche Worte zur politischen Einordnung von Burkhard Müller-Ullrich findet Gerald Schneider, Professor am Fachbereich Politikwissenschaft der Universität Konstanz und selbst gebürtiger Schweizer. Gebeten um eine Vermutung, warum Müller-Ullrich aus der Schweiz und nicht aus Deutschland sendet, antwortet Schneider: „Dafür gibt es wohl zwei Gründe. Zum einen verklären rechte Geister wie Herr Müller-Ullrich die Schweiz und ihre Freiheitsrechte. Zum anderen ist es einfacher, in der Schweiz ein Unternehmen zu gründen als in Deutschland mit seiner erstickenden Bürokratie.“ Auch in den Moderationen von Müller-Ullrich wird durchaus eine inhaltliche Nähe zur AfD deutlich, so etwa in der Sonntagsrunde vom 10. März. Als Gäste waren da geladen: David Boos, Organist und Journalist bei „Tichys Einblick“, Silke Schröder, Unternehmerin und ehemals im Vorstand des Vereins Deutsche Sprache, und Harald Martenstein, Kolumnist bei der „Zeit“ und der „Welt“. Laut Kontrafunk wird diskutiert, dabei stimmen sich die Gäste eigentlich nur gegenseitig in ihren Beschwörungen eines zu engen Meinungskorridors zu – ganz typisch für solche Medien. Silke Schröder war bei dem Treffen von AfD-Mitgliedern mit Rechtsextremen in Potsdam dabei, das das Recherchenetzwerk Correctiv offenlegte.

via südkurier: AfD-nahes Internetradio sendet vom Schweizer Bodenseeufer – was steckt dahinter?

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