Zwei Tage nach seiner Abwahl als Chef der AfD-Fraktion und dem folgenden Austritt aus der Gruppe hat der Trierer Michael Frisch am Freitag noch einmal grundsätzlich ausgeteilt – gegen seine Ex-Kollegen, seinen Nachfolger und auch gegen die Partei selbst. Schon der Ort der Pressekonferenz gab einen Ausblick darauf, womit sich Frisch in seinen verbleibenden zwei Jahren als Landtagsabgeordneter wird abfinden müssen. Statt dem Fraktionssaal erklärte Frisch zusammen mit dem ebenfalls ausgetretenen Martin Louis Schmidt die Hintergründe der Eskalation in der AfD im Foyer des Abgeordnetenhauses. Sein Büro hatte Frisch morgens geräumt, danach die Schlüssel seines Dienstwagens abgegeben. Als einfacher Abgeordneter ohne Fraktionszugehörigkeit wird er künftig auf all das verzichten müssen, ebenso wie auf die vielen Mitarbeiter und lange Redezeiten im Parlament. Frisch und Schmidt wollen dennoch weiter machen – im Parlament und in der AfD, nur eben ohne die anderen AfD-Kollegen. Am Mittwochmorgen war in der Fraktionssitzung ein monatelanger Machtkampf zwischen Frisch und seinem Nachfolger Jan Bollinger eskaliert. Bereits vor einem Jahr hatte dieser ihn an der Spitze der Landespartei abgelöst. Nun griff Bollinger auch nach der Fraktionsführung. Entgegen einer Abmachung, dass Frisch bis zur Ernennung eines Spitzenkandidaten für die Landtagswahl geräuschlos Platz macht, wie er selbst sagt. Bollinger bestreitet die Abmachung, Kompromissvorschläge waren gescheitert.

via volksfreund: Fraktions-Austritt Nach Sturz: Michael Frisch teilt heftig gegen die AfD aus – will aber Mitglied bleiben

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