Herzberger gewinnt klar die Stichwahl im Landkreis Dahme-Spreewald. Im ersten Wahlgang hatte noch die AfD gesiegt, weshalb die Wahl bundesweit Beachtung fand. Bei der Wahl am 8. Oktober lag der AfD-Kandidat Steffen Korté noch ganz knapp vor dem parteilosen Kandidaten Sven Herzberger. An diesem Sonntag traten die beiden nun bei der Stichwahl gegeneinander an: Es ging um den Posten des Landrates im Kreis Dahme-Spreewald, der an der südöstlichen Berliner Stadtgrenze am Flughafen BER beginnt. Im zweiten Wahlgang siegte der parteilose Kandidat ganz klar. Um 20.35 Uhr waren alle 256 Wahlgebiete ausgezählt, Herzberger kam auf 64,8 Prozent der Stimmen, sein Konkurrent auf 35,2 Prozent. Die Wahl wurde bundesweit vor allem deshalb beachtet, weil es um die Frage ging, ob die rechtsnationale bis rechtsextreme AfD ihre Erfolge fortsetzen kann. Ob die AfD künftig den Verwaltungschef im erfolgreichsten Landkreis in Ostdeutschland und damit den ersten Landrat im Land Brandenburg stellen kann. Derzeit rangiert die AfD bei Umfragen in allen ostdeutschen Ländern auf Platz eins und im Bund nach der CDU die größte Oppositionspartei. Allerdings war sie bei Kommunal- oder Regionalwahlen wie der jetzigen nur selten siegreich. Bislang gewann die AfD einen Landratsposten in Thüringen und einen Bürgermeisterposten in Sachsen-Anhalt.

via berliner zeitung; Parteiloser Kandidat Sven Herzberger verhindert ersten AfD-Landrat in Brandenburg

siehe auch: AfD-Politiker Kotré verpasst ersten Landrats-Posten in Brandenburg deutlich – Parteiloser weit vorne. In einer Landrats-Stichwahl in Brandenburg griff die AfD nach dem nächsten kommunalen Posten – und erntete eine herbe Niederlage. Anders als in Thüringen bleibt die AfD im Ost-Bundesland Brandenburg vorerst ohne Landrats-Posten: Ausgerechnet der Bundestagsabgeordnete Steffen Kotré im Kreis Dahme-Spreewald hat das angestrebte Amt verfehlt – und zwar deutlich. Den Sieg trug in der Stichwahl der Parteilose Sven Herzberger davon. Er erhielt nach offiziellen Angaben 64,8 Prozent der Stimmen. Kotré kam dem vorläufigen Endergebnis zufolge auf 35,2 Prozent. In dem Landkreis war der bisherige SPD-Landrat Stephan Loge nach 16 Jahren nicht mehr angetreten. Mit einer Wahlbeteiligung von 47,9 Prozent ist das notwendige Quorum für eine gültige Wahl erfüllt. (…) Vor der Stichwahl hatten mehrere Unternehmen und Bildungseinrichtungen vor Extremismus gewarnt. Der Brandenburger Verfassungsschutz stuft den AfD-Landesverband seit 2020 als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein. Die AfD hält die Einstufung für falsch. Auch Kotré selbst ist bereits durch einige bedenkliche Äußerungen aufgefallen. So forderte er einst einen „Brückenschlag“ zur Querdenken-Bewegung, rügte „Klimawahn“ und verbreitete russische Propaganda-Thesen über „Biowaffen-Labore“ der USA in der Ukraine. Nach Recherchen der Zeit aus dem Jahr 2018 beschäftigte Kotré auch eine Mitarbeiterin mit Kontakten in die Szene der „Identitären Bewegung“. 2022 erregte Kotré mit prorussischen Äußerungen im Bundestag den Ärger von Kanzler Olaf Scholz (SPD). „Er polarisiert“, konstatierte die Märkische Allgemeine Zeitung kurz vor dem Wahltag eher trocken.

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