Eine neue Generation von Influencer:innen mischt weltweit die Szene auf. Die Sache ist nur: Es gibt sie nicht wirklich. Sie entstehen am Computer, haben zigtausende Follower und verwischen die Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit. Eine schaukelnde Frau, von hinten fotografiert, Palmen, ein Traumstrand, türkisblaues Meer. Das Bild kommt bekannt vor. Doch weder die Frau, noch die Schaukel, noch die Palme, noch den Traumstrand gibt es. Das Foto ist in einem Rechenzentrum entstanden, in weniger als einer Minute generiert, es ist nicht einmal nachbearbeitet – und sieht dennoch verblüffend echt aus. Mit der sich beständig verbessernden Qualität und immer leichteren Verfügbarkeit von generierten Bildern entsteht ein Phänomen: Influencer:innen, die es gar nicht gibt. Sie haben Profile bei Instagram, Twitter/X und TikTok und Tausende von Followern. Ebenso gibt es auf Twitch und YouTube immer mehr so genannte VTuber, die virtuelle Charaktere für ihre Kanäle nutzen. Während die Werbebranche sich über neue Monetarisierungsmöglichkeiten freut, stellen sich ethische Fragen. Virtuelle Figuren als Werbeträger, Musiker:innen und Stars sind nicht ganz neu. Im Jahr 1985 schminkte man allerdings einen Schauspieler noch so, dass er wie der Computer-generierte Moderator Max Headroom aussah – weil die Animation technisch noch nicht so weit war. Die 1998 gegründete Band „Gorillaz“ hingegen setzte auf Comicfiguren. Sie hat in den letzten 25 Jahren Millionen Platten verkauft. Doch diese Frühformen virtueller Influencer waren entweder Schauspieler oder händisch und handwerklich am Computer generierte Avatare und klar als solche zu erkennen.

via netzpolitik: Künstliche Intelligenz:  Die schöne neue Welt der virtuellen Influencer

source: hotpot.ai
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