Die AfD-Politikerin Alice Weidel hat das Ende der NS-Zeit als deutsche »Niederlage« bezeichnet, die sie nicht feiern wolle. Spitzenpolitiker empörten sich über die Aussage zunächst nicht – bis auf Familienministerin Paus. Eine Aussage Alice Weidels aus dem ZDF-Sommerinterview mit der AfD-Chefin stößt auf massive Kritik. Es geht um die Frage, warum sie – anders als ihr Co-Vorsitzender Tino Chrupalla – im Mai nicht beim Empfang der russischen Botschaft in Berlin war, als dort der Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland gefeiert wurde. Weidel begründete ihre Abwesenheit nicht mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. »Ich habe natürlich für mich entschieden – das ist eine persönliche Entscheidung gewesen –, aus politischen Gründen daran nicht teilzunehmen. Also hier die Niederlage des eigenen Landes zu befeiern mit einer ehemaligen Besatzungsmacht, das ist etwas, wo ich für mich persönlich entschieden habe – auch mit der Fluchtgeschichte meines Vaters – daran nicht teilzunehmen.« Ein Regimeende als »Niederlage« Die Kritik richtet sich nicht dagegen, dass Weidel der Veranstaltung fern blieb. Sondern dagegen, dass sie die Kapitulation des Nazi-Regimes als »Niederlage des eigenen Landes« wertet. Damit, so der Vorwurf, verkenne oder verschweige sie, dass durch den Ausgang des Zweiten Weltkriegs Deutschland vom NS-Regime befreit wurde.

via spiegel: AfD-Vorsitzende Weidel empört mit Aussage über Fall des NS-Regimes

siehe auch: Alice Weidels ungeheuerliche Aussage Der extremste Satz der AfD-Führung. Alice Weidel hat im Sommerinterview der ARD das Kriegsende 1945 als “Niederlage des eigenen Landes” beklagt. Damit reißt sich die AfD-Chefin endgültig selbst die Maske vom Gesicht. Sonntagabend, wie immer Eintunen auf den Tatort, Tagesschau als Warm-up. Die ersten drei Meldungen: Sensation beim Basketball, Trainer-Beben beim Fußball, furchtbares Erdbeben und dessen Folgen in Marokko. Dann aber kam die eigentliche Bombe. Verpackt als eine Art Meldung in eigener Sache. Die ARD hatte die AfD-Chefin Alice Weidel im Sommerinterview befragt. Man sieht, wie sie mit dem Moderator zum Set schlendert und die beiden vor einem Bildschirm stehen bleiben, auf dem Weidels Co-Vorsitzender Tino Chrupalla bei Feiern des 9. Mai 1945, des Sieges über Nazideutschland, zu sehen ist. (…) Um es erst einmal kurz zu machen: Dieser Satz von Alice Weidel ist eine Ungeheuerlichkeit. Er ist geschichtsvergessen und versucht, den Lauf der Geschichte und die Übereinkunft darüber, was der Tag des Kriegsendes ist, auf den Kopf zu stellen. Es ist der extremste Satz, der aus der offiziellen Führung der AfD je zu hören war. Er ist viel schlimmer als Alexander Gaulands “Vogelschiss”. Als solchen hatte der geschichtskundige damalige AfD-Vorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende 2018 die Nazizeit in der 1.000-jährigen deutschen Geschichte bezeichnet und diese damit aufs Obszönste relativiert. Er ist viel schlimmer als das Hetzblatt, das der Freie-Wähler Chef Hubert Aiwanger in seinem Schulranzen trug. Weil ihn kein rotzlöffeliger Pennäler äußert, sondern eine Parteichefin in Amt und Würden und bei voll entwickeltem Verstand.; Nazi III Reich was ‘my country’: AfD leader shows her true face. Alice Weidel, the co-leader of the right-wing AfD party, made a “shocking remark”, as Bild newspaper somewhat gently put it, during an interview with ARD. When asked why she, unlike her party colleague Tino Chrupalla, did not attend the Russian Embassy on May 9, marking the celebrations of the Soviet Union’s victory over Nazi Germany in World War II, she stated that she “didn’t want to celebrate [her] own country’s defeat.” RELATED ARTICLE German politician surges in poll after anti-semitism controversy TVP World An event to mark the anniversary of the Soviet Union’s victory over Germany in World War II was held at the Russian Embassy in Berlin on May 9. German politicians attended the event, including Alexander Gauland and Tino Chrupalla from the AfD. They caused a great deal of controversy in Germany by attending the event. When asked by ARD why she was not present there, Alice Weidel responded, “Of course, I made the decision myself; it was a personal decision, and I did not participate for political reasons.” She added that she personally made the decision not to participate in the celebration of “the defeat of her own country by a former occupier.”

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