Der Verschwörungsideologe Ken Jebsen hielt am Mittwoch einen Vortrag in Bensheim. Aus Gründen der Meinungsfreiheit ließ der Vorstand den Vortrag zu. Nun droht neuer Ärger. Der Verschwörungsideologe Ken Jebsen ist trotz Protesten am Mittwoch beim Katholischen Kolpingwerk in Bensheim aufgetreten. Jebsen, der seinen Künstlernamen abgelegt hat und wieder seinen bürgerlichen Namen Kayvan Soufi-Siavash nutzt, tourt mit einem Vortrag durch die Bundesrepublik, in dem er über “Propaganda” und “Erpressung” aufklären will. Am Mittwoch machte er einen Halt in Bensheim (Bergstraße). Soufi-Siavash Vortrag fand in den Räumen des Katholischen Kolpingwerks statt. Schon im Vorfeld gab es Kritik. Der Vorstand des Bensheimer Kolpingwerks, Josef Rösch, teilte dem HR am Dienstag mit, er sei für die Meinungsfreiheit und wolle niemanden “zensieren”, solange es keine Saalschlachten gebe oder Waffen eingesetzt werden. (…) Rösch hätte die Vermietung im Alleingang übernommen, erklärte Vorstandsmitglied Ruth Hille am Mittwochabend in der “hessenschau”. Die übrigen Vorstandsmitglieder hätten erst aus der Presse davon erfahren. Hille ist noch am Abend von ihren Ämtern zurückgetreten. Für sie gebe es Grenzen, wenn es um Demokratie und Meinungsfreiheit gehe. Sie sei deshalb von ihren Ämtern zurückgetreten, so Hille. “Für mich hat es Grenzen, wenn es um Meinungsfreiheit und Demokratie geht. In unseren Räumlichkeiten ist nicht alles möglich, ich stehe da nicht hinter der Meinung unseres Vorsitzenden.” Diözesanvorstand: “Antisemit und Corona-Leugner” Kritik an der Vermietung der Räume durch die Bensheimer Kolpingsfamilie kam auch aus den eigenen Reihen. “Mit Erschrecken haben wir über den Auftritt eines Verschwörungsideologen im Kolpinghaus Bensheim erfahren. Wir als Diözesanvorstand und in meiner Person als Vorsitzenden des Kolpingwerks Diözesanverband Mainz lehnen diese Vermietung an einen deutschlandweit bekannten Antisemiten und Corona-Leugner vehement ab”, sagte Diözesanvorsitzender Thomas Isser in einer Stellungnahme. Weiter heißt es: Adolph Kolping habe immer und zu jeder Zeit – wie auch der gesamte Sozialverband heute noch – für einen respektvollen und weltoffenen Umgang miteinander gestanden. Weder Religion, Herkunft, sexuelle Orientierung noch Nationalität “spielen bei uns eine Rolle”.

via t-online: Katholisches Kolpingwerk Bensheim Empörung über Auftritt von Verschwörungsideologe

siehe auch: Sozialverband in Bensheim will Einnahmen spenden Katholisches Kolpingwerk lässt Verschwörungsideologen Ken Jebsen auftreten. Der Verschwörungsideologe Ken Jebsen tourt durchs Land: Am Mittwoch hat er in den Räumen des katholischen Kolpingwerks in Bensheim einen Vortrag gehalten. Dessen Vorstand wollte nicht “zensieren” – distanzierte sich dann aber. (…) Vorstand Rösch argumentierte mit dem rechtskräftigen Mietvertrag und teilte mit, die Einnahmen der Veranstaltung von 350 auf 500 Euro aufzustocken und einem sozialen Zweck zukommen zu lassen, der sich für demokratische Bildung einsetze. Zukünftig würden Mietanfragen sensibel geprüft. Am Dienstag hatte Rösch noch auf die Frage, ob zur Meinungsfreiheit auch antisemitische Verschwörungstheorien zähle, geantwortet, Antisemitismus gebe es schon seit 200 Jahren, und wenn jemand etwas dagegen habe, könne er am Mittwoch zur Veranstaltung kommen und etwas dagegen sagen.

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