AfD : Wichtiges Gründungsmitglied geht

Ein prominenter Austritt macht deutlich, dass die Partei unter der neuen Führung schwierigen Zeiten entgegengeht. Von Markus Balser, Berlin Anhören Merken Teilen Feedback Drucken Außerhalb der AfD trat sie kaum in Erscheinung. Doch in der Partei hat Monica-Ines Oppel einen klingenden Namen. Oppel ist Gründungsmitglied aus dem Jahr 2013, sie leitete viele Jahre als Präsidentin das Bundesschiedsgericht der AfD, eines der wichtigsten Parteigremien, das zum Beispiel in Streitfällen über den Ausschluss von Extremisten entscheidet. So besiegelte Oppel 2020 den Ausschluss des AfD-Rechtsaußen Andreas Kalbitz mit. Doch nun gibt sie auf, in ein paar Tagen geht ihre Parteikarriere zu Ende. Sie sei zum Monatsende aus der AfD ausgetreten, sagt die Rechtsanwältin aus München der Süddeutschen Zeitung. Zu den Gründen will Oppel sich öffentlich nicht äußern. Als der prominente Ausstieg am Montag in internen Foren die Runde machte, schickte das ein Beben durch die Partei. Denn Insider machen den Rechtsruck der AfD bei dem Parteitreffen in Riesa für den Abgang verantwortlich. Oppel gilt als Vertreterin des für AfD-Verhältnisse gemäßigten Lagers, das künftig in der Parteispitze praktisch nur noch wenig zu sagen hat. Der Ausstieg sei möglicherweise erst der Anfang einer Austrittswelle, heißt es aus der Bundestagsfraktion der Partei. Die AfD bestätigte den Abgang. Eine Bewertung ihrer Austrittsgründe nehme die Partei nicht vor.

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