In über 300 Thüringer Gemeinden wurden am Sonntag die Bürgermeister gewählt. Der vom Verfassungsschutz als Rechtsextremist geführte Kandidat, Tommy Frenck, hat die Abstimmung in Kloster Veßra klar verloren. (…) Rund 210.000 Thüringer waren am Sonntag zum Wähler aufgerufen. Die Wahlbeteiligung war mit rund 51 Prozent niedriger als vor sechs Jahren, als sie bei rund 54 Prozent gelegen hatte. Zwei Gemeinden fehlten am Abend noch in der Auszählung – hier wurden erst für Montag Ergebnisse erwartet. Etliche Bürgermeister wurden mit klaren Mehrheiten ins Amt gewählt – einige gar mit einer Zustimmung von 100 Prozent. Drei Wahlergebnisse, die überraschen Im südthüringischen Kloster Veßra hatte die Kandidatur von Tommy Frenck vorab für Gesprächsstoff gesorgt, der vom Thüringer Verfassungsschutz als Rechtsextremist geführt wird. Frenck unterlag bei der Wahl mit rund 29 Prozent der Stimmen klar gegen Amtsinhaber Wolfgang Möller. Die Wahlbeteiligung in dem kleinen Ort lag bei 83 Prozent. In Lenterode (Landkreis Eichsfeld) erzielte der 82-jährige Albert Herold mit 82 Stimmen ein Ergebnis von 82 Prozent. Insgesamt waren in dem Ort 100 gültige Stimmen abgegeben worden. Herold hatte keinen Gegenkandidaten. Der seit 1997 amtierende Bürgermeister war der älteste Kandidat der diesjährigen Kommunalwahlen in Thüringen. Auch die jüngste Bewerberin um ein Bürgermeisterinnenamt konnte sich über einen Wahlsieg freuen: Die 24-jährige Sina Römhild erhielt in Oechsen (Wartburgkreis) 84,1 Prozent der abgegebenen Stimmen.

via faz: Rechtsextremist unterliegt bei Kommunalwahl in Thüringen

siehe auch: Tommy Frenck bei Bürgermeisterwahl :30 Prozent für den Neonazi. Der Thüringer Neonazi Tommy Frenck verliert die Bürgermeisterwahl in seinem Dorf. Der Innenminister kritisiert, dass er antreten durfte. Am Sonntagmorgen war Tommy Frenck noch zuversichtlich. „Das kann eine ganz enge Geschichte werden“, erklärte der Thüringer Rechtsextremist in einer Videobotschaft und appellierte, ihn zum Bürgermeister seines Dorfs Kloster Veßra zu wählen. Am Ende verlor der 35-Jährige deutlich gegen Amtsinhaber Wolfgang Möller (parteilos) – bekam aber immerhin 29,1 Prozent der Stimmen. (…) Frenck ist seit Jahren ein überregional bekannter und aktiver Neonazi. In Kloster Veßra betreibt er die Gaststätte „Goldener Löwe“, die international Rechtsextreme anzieht. Dort betreibt er auch seinen rechtsextremen Versand. Frenck, der sich den Schriftzug „Aryan“ auf den Hals tätowierte, organisiert zudem Rechtsrockkonzerte und war auch 2017 am bisher größten Szenefestival mit 6.000 Neonazis im nahen Themar beteiligt. Er sitzt im Kommunalparlament und seit vielen Jahren auch im Kreistag. Wahlkampf entzweite Vereine im Ort Möller berichtet von einem polarisierten Wahlkampf. Vereine oder die Feuerwehr hätten sich über Frencks Kandidatur zerstritten.

Categories: Rechtsextremismus