Als Bolschewikin, Diplomatin – und erste Ministerin der Welt kämpfte Alexandra Kollontai nicht nur im patriarchalen Russland für mehr Frauenrechte. Vor 150 Jahren wurde die Ikone des Feminismus als „höhere Tochter“ in Sankt Petersburg geboren. „Genossinnen! Arbeiterinnen! Viele Jahrhunderte lang war die Frau unterdrückt und rechtlos! Viele Jahrhunderte war sie lediglich ein Beiwerk des Mannes! Doch die Oktober-Revolution hat die Frau aus ihrer Leibeigenschaft befreit.“ So beginnt Alexandra Kollontai 1919 ihre „Rede an die Arbeiterinnen“. Ihrer radikal-feministischen Positionen wegen wurde sie in den 1980er-Jahren als Kämpferin für Frauenrechte und die „freie Liebe“ von den westlichen Feministinnen gefeiert. In der Sowjetunion gehörte die Revolutionärin zu den „kommunistischen Heiligen“. Am 31. März 1872 in eine hochgestellte Familie in Sankt Petersburg hineingeboren

via dlf: 150. Geburtstag der Revolutionärin – Alexandra Kollontai – ein Leben für die Rechte der Frauen

siehe auch: Alexandra Kollontai. Alexandra Kollontai (1872–1952), Generalstochter aus wohlhabendem Haus, Berufsrevolutionärin und Vorkämpferin der Frauenemanzipation, Revolutionsteilnehmerin, Volkskommissarin für Sozialfürsorge in der ersten sowjetrussischen Regierung, scharfe Kritikerin des Friedens von Brest-Litowsk, Leiterin der Frauenabteilung im Zentralkomitee (ZK) der RKP(b), Mitglied der „Arbeiteropposition“, welterste Diplomatin und außerdem Literatin – nach eigener Einschätzung hat sie „nicht nur ein, sondern viele Leben gelebt“. (…) Für Kollontai war die Befreiung der Frauen keine unvermeidliche Folge der Revolution und erschöpfte sich mitnichten in ökonomischer Teilhabe und rechtlich-sozialer Gleichstellung. Vielmehr sollte die sozialistische Gesellschaft einen neuen Typ von Frau hervorbringen, der auf Grund der eigenen inneren und äußeren Unabhängigkeit qualitativ neuartige Beziehungen zum anderen Geschlecht anstrebte. In der Mutterschaft sah Kollontai zwar eine wichtige soziale Funktion, aber ebenfalls nicht den Kern weiblichen Daseins. Dieser war vielmehr: „die soziale Idee, die Wissenschaft, der Beruf, das Schaffen“.5 Ein solches Selbstverständnis verlangte den Frauen eine gewaltige psychische Leistung ab, nämlich das Loslassen alles „Weibchenhaften“.6 Aber auch die Männer sollten unter diametral veränderten Bedingungen nicht dieselben („alten Iwans“) bleiben.

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