Reiner Haseloff hat einen Machtkampf gewonnen – und vorläufig das Verhältnis seiner CDU zur AfD definiert. Droht jetzt seine Fraktion schon wieder zu rebellieren? Nach dem deutschen Sprengstoffgesetz benötigt ein Mensch, der mit Sprengstoffen und Zündmitteln hantieren möchte, eine amtliche Befähigung. Es steht allerdings der Verdacht im Raum, dass in Magdeburgs Regierungsviertel, zwischen Staatskanzlei, Landtag und Innenministerium, inzwischen viele Sprengmeister ohne Lizenz ihrer Arbeit nachgehen. Leider fliegen den einen dabei ständig Dinge in die Luft, die sie gar nicht hatten erwischen wollen. Die anderen gehen nach dem Motto vor: Hauptsache, es böllert – mal sehen, was so einstürzt! Reiner Haseloff, Sachsen-Anhalts CDU-Ministerpräsident, hat am Freitag gewissermaßen zeigen wollen, dass er der einzige lizenzierte Sprengmeister in seinem Bundesland ist. Er hat seinen Innenminister Holger Stahlknecht, im Nebenamt auch Chef der Landes-CDU, entlassen. Er hat damit jenen Mann politisch bis auf Weiteres abgemeldet, der sich immer erhofft hatte, einmal Haseloffs Nachfolger werden zu dürfen. Er hat zugleich gezeigt, dass er ein kraftvollerer Ministerpräsident ist, als er es wohl je war: Er hat sich neu erfunden, zu neuer Härte gefunden.

via zeit: Holger Stahlknecht: Magdeburger Sprengmeister

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Von Steffen Prößdorf, CC BY-SA 4.0, Link

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