Nach dem Anschlag von Wien hat die Polizei bei Hausdurchsuchungen 14 Menschen vorläufig festgenommen. Laut Innenminister Nehammer gehen die Ermittler aber von einem Einzeltäter aus. Unter den Toten ist auch eine Deutsche. Im Zuge der Ermittlungen nach dem Terroranschlag in der österreichischen Hauptstadt sind 14 Personen vorläufig festgenommen worden. Der österreichische Innenminister Karl Nehammer sagte bei einer Pressekonferenz in Wien, die Festgenommenen würden vernommen. Insgesamt seien 18 Wohnungen und Häuser durchsucht worden. Hinweise auf die Adressen habe die Durchsuchung der Wohnung des Attentäters ergeben, der von der Polizei erschossen worden war. (…) Bei dem Anschlag tötete der Attentäter nach neuesten Erkenntnissen vier Menschen, 22 wurden verletzt. Die gestiegene Verletztenzahl erklärte der Innenminister damit, dass Rettungsdienste extrem schnell gehandelt hätten und Verletzte in verschiedene Krankenhäuser in Wien verbracht hätten. So seien einige erst heute als Anschlagsopfer registriert worden. Unter den Todesopfern ist auch eine Deutsche, wie Außenminister Maas twitterte. (…) Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz rief in einer Rede an die Nation zu einem entschlossen Kampf gegen den Islamismus auf. Der Mord an Passanten und Restaurant-Besuchern sei kaltblütig gewesen. “Der Anschlag hat uns und unserer freien Gesellschaft gegolten”, sagte Kurz. Er kündigte an, die Hintermänner des Attentats ausfindig zu machen: “Wir treten dem Extremismus mit allen Mitteln entgegen.” Kurz warnte vor einer Spaltung der Gesellschaft. “Es muss uns stets bewusst sein, dass dies keine Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen oder zwischen Österreichern und Migranten ist”, sagte er. Es sei vielmehr ein Kampf zwischen den vielen Menschen, die an den Frieden glaubten, und jenen wenigen, die sich den Krieg wünschten. Religion und Herkunft dürften nie Hass begründen.

via tagesschau: Anschlag in Wien Innenminister meldet 14 Festnahmen

siehe auch: Was wir über den Anschlag in Wien wissen. Den Behörden spielte der Attentäter vor, geläutert zu sein. Stattdessen plante er die Tat. Radikalisiert hatte er sich in einer Wiener Moschee. Die gesicherten Fakten. Ein mit einem Sturmgewehr, einer Pistole und einer Machete bewaffneter Attentäter hat am Montagabend kurz vor 20 Uhr in einem Ausgehviertel in der Wiener Innenstadt mehrere Menschen angegriffen. Dort befindet sich eine Synagoge, der sogenannte Stadttempel, der zum Zeitpunkt der Tat aber geschlossen war. (…) Um 20:09 Uhr erschossen Polizisten den Täter nach Angaben von Österreichs Innenminister Karl Nehammer an der nahegelegenen St. Ruprechtskirche. Er trug einen Sprengstoffgürtel, der sich als Attrappe erwies. Außerdem hatte er weitere Munition bei sich. Vier Personen wurden getötet: eine ältere Dame, ein älterer Mann, eine Kellnerin und ein jüngerer Mann. Es gab mindestens 22 teils Schwerverletzte, darunter der schwer verletzte Polizist. Mehrere der verletzten Menschen befanden sich am Dienstag zunächst in lebensbedrohlichem Zustand. Der Täter war der Polizei nach Informationen von ZEIT ONLINE vor dem Anschlag bekannt gewesen. Es handelt sich nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden um einen 20 Jahre alten Österreicher, der familiäre Wurzeln in Nordmazedonien und eine doppelte Staatsbürgerschaft hat. Er wurde in Mödling geboren, einem Vorort von Wien. Er ging dort zur Volksschule, anschließend vier Jahre lang in die Mittelschule und schließlich drei Jahre lang auf eine technische berufsbildende Schule. Noch in der Nacht sprengte die Wiener Polizei die Wohnung des Täters auf und durchsuchte sie. Die Beamten fanden dort Munitionsteile. Innenminister Nehammer bezeichnete den Mann als “Sympathisanten der Terrormiliz IS (Islamischer Staat)”, als eine “radikalisierte Person, die sich dem IS besonders verbunden fühlt”.

Categories: DiensteGewalt