Die Bauern gehen wegen der Kürzung der Subventionen für Agrardiesel weiter auf die Straße. Doch Ökonomen zufolge erhalten Landwirte jedes Jahr einen regelrechten Geldregen. (…) Doch laut Ökonomen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln bekommen die Landwirte bereits jetzt schon sehr viel Geld vom Steuerzahler. Und das nicht nur aus dem Bundeshaushalt – sondern vor allem aus den Subventionstöpfen der EU. Um das zu unterstreichen, haben die IW-Ökonomen analysiert, wie viel Geld deutsche Bauern im Jahr 2022 an Agrarsubventionen erhielten – und in welchen Regionen es besonders viel gab. So wurden 2022 insgesamt 6,9 Milliarden Euro aus Brüssel an die rund 270.000 Landwirtschaftsbetriebe in Deutschland ausgeschüttet. Noch dazu kamen 2,4 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt, insgesamt sind das also 9,3 Milliarden Euro an Steuergelder, die Landwirte bekamen. „Landwirte in Deutschland bekommen viel Geld von europäischen Steuerzahlern“, sagt IW-Geschäftsführer und Ökonom Hubertus Bardt. „Dabei hat sich der Geldregen in Verbindung mit den Zollregeln schon oft als Handelshemmnis mit Drittländern erwiesen. Der europäische Agrarprotektionismus ist für die exportorientierte deutsche Wirtschaft besonders schädlich“. Es müsste also eigentlich im Interesse Deutschlands sein, die Subventionen für die Branche abzubauen.

via merkur: Bauernproteste gehen weiter – Landwirte bekommen aber „Geldregen aus Brüssel“

siehe auch: LBV: Umweltleistungen honorieren statt Agrardiesel-Subvention Aufgrund der Bauern-Proteste und der umstrittenen Agrarpolitik schlägt der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) einen Kurswechsel der Politik vor. Sie solle lieber Umweltleistungen der Bauern honorieren, statt Agrardiesel zu subventionieren. (…) Der LBV sieht auch den Handel in der Pflicht. Dieser müsse höhere Preise an die Erzeugenden bezahlen. “Bereits wenige Cent mehr pro Liter Milch würden deutlich mehr Einkommen generieren als die von der Bundesregierung geplanten Streichungen ausmachen”, so der LBV-Vorsitzende. Verständnis für Bauern, aber: Diskurs muss Richtung ändern Der LBV habe Verständnis für die Sorgen der Bäuerinnen und Bauern, auch wegen “überbordender Bürokratie”. Das müsse vereinfacht werden. Die Artenschützer wollen den Fokus der Diskussion jedoch umlenken: “In den nun dringend erforderlichen Dialogen und Programmen muss es darum gehen, dass Landwirtinnen und Landwirte in Zukunft natur- und klimaverträglich wirtschaften können”, so Schäffer weiter. Sie seien selbst von Klimaveränderungen wie Überflutungen und Dürren sowie Ertragsminderungen aus Mangel an Artenvielfalt und Blütenbestäubern betroffen.

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Von Werner Willmann (user <a href=”//commons.wikimedia.org/wiki/User:WerWil” title=”User:WerWil”>WerWil</a>) – <span class=”int-own-work” lang=”de”>Eigenes Werk</span>, CC BY 2.5, Link

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