Twitter: Werber konnten Einschaltungen an Neonazis verschicken

Laut BBC konnten Zielgruppen wie “anti-gay”, “white supremacy” und “neo-nazi” ausgewählt werden – Twitter entschuldigt sich. Dem sozialen Netzwerk Twitter ist ein schweres Versehen auf seiner Werbeplattform unterlaufen. Wie die BBC berichtet, konnten Werbekunden Anzeigen schalten, die sich gezielt an Neonazis, Homophobe und ähnliche Gruppen richteten. Wie man in einem Bericht darlegt, ließen sich – entgegen Twitters eigenen Richtlinien – verschiedene einschlägige Schlagworte zur Definition der Zielgruppe auswählen. Darunter waren etwa die Begriffe “white supremacy”, “anti-gay” oder “neo-nazi”. Für letzteren Eintrag errechnete das System eine Zielgruppe von 67.000 bis 81.000 Nutzern im Vereinigten Königreich. Getestet wurde dies mit einem frisch angelegten, anonymen Twitterkonto mit einer generischen Einschaltung, in der man einfach nur ein “frohes neues Jahr” wünschte. Man buchte drei Ausspielungen, jeweils für eine Zielgruppe mit problematischem Schlagwort. Obwohl laut Twitter Werbekampagnen vor der Freischaltung geprüft werden, wurde das Sujet bald nach der Einreichung bereits ausgespielt, ehe die BBC die Kampagne nach einigen Stunden manuell stoppte. In dieser Zeit hatten sie 37 Nutzer gesehen und zwei davon angeklickt. 3,84 Pfund waren dafür von Twitter verrechnet worden. Auch verwundbare Gruppen, etwa Menschen mit psychisch bedingten Essstörungen, ließen sich mit Schlagworten als Empfänger von Werbung definieren. Es gelang auch, eine Werbung an 13- bis 24-Jährige mit den Schlagworten “anorexic”, “bulimic” und “bulimia”. Hier errechnete Twitter eine Zielgruppengröße von 20.000. Bis zur manuellen Einstellung wurde die Einschaltung von 255 Nutzern gesehen und 14 Mal angeklickt

via standard: Twitter: Werber konnten Einschaltungen an Neonazis verschicken

siehe auch: Twitter apologizes for error that allowed advertisers to target neo-Nazis. The company’s ad policy prohibits this, but it wasn’t properly enforced. Twitter has apologized after the BBC found that the company’s ad platform could be gamed to target neo-Nazis, Islamophobes and other hate groups. In a report published on Thursday, the BBC says it was able to use Twitter’s advertising tools to broadly identify groups of people who may have been interested in topics like white supremacism and then pay to advertise to them. The BBC was able to pull this off thanks to the fact that Twitter collects a variety of data on its users. Like a lot of other websites and services, it packages this information in such a way that advertisers can micro-target groups of individuals. Typically, companies might specify groups such as “amateur photographers” or “parents of teenagers” when they use this feature. However, the BBC was able to use those same tools to target people who had shown an interest in far-right ideologies. It shouldn’t have been able to do this. One of Twitter’s policies on keyword targeting prohibits advertisers from using terms that fall under “sensitive” categories such as “political affiliation or beliefs,” “racial or ethnic origin,” and “sex life.” Twitter blamed an unspecified error for the fact the BBC was able to bypass its safeguards.

Protest an der Max-Brauer-Schule – Schüler vergraulen AfD-Politiker – Polizei rückt an – #161

Keinen Bock auf die AfD! Anstatt im Unterricht zu sitzen, versammelten sich am Donnerstagmorgen um die 100 Schüler der Max-Brauer-Schule, um gemeinsam zu protestieren. Bei einer Info-Veranstaltung sollte auch Alexander Wolf, Fraktionsvorsitzende der AfD-Bürgerschaftsfraktion, auftreten – doch der Schüler-Protest vergraulte den ungebetenen Gast ziemlich schnell. Bei einer Veranstaltung der Reihe „Dialog P” sollten am Donnerstagmorgen Abgeordnete aller Hamburger Fraktionen mit Schülern der Stadtteilschule in der Aula des Schulstandorts Bei der Paul-Gerhardt-Kirche (Bahrenfeld) ins Gespräch kommen. Nur wenige Wochen vor der Bürgerschaftswahl eigentlich keine schlechte Idee, aber: Auf den AfD-Mann hatten die Jugendlichen keinen Bock. Es hingen nicht nur überall auf dem Schulgelände Poster mit dem Satz „Respekt! Kein Platz für Rassismus”, sondern die Schüler ließen ihren Unmut über den ungebetenen Gast auch verbal raus. Nach MOPO-Informationen sollen um die 150 Schüler auf dem Schulgelände protestiert haben und den AfD-Politiker, der auf der anderen Straßenseite gegenüber der Schule war, verbal angegangen sein. Es sollen auch Antifa-Aktivisten in der Gruppe gewesen sein. Ob es sich dabei um Schüler handelt, ist nicht eindeutig klar. Gegen 10.30 Uhr rückte die Polizei mit mehreren Mannschaftswagen an und forderte die Schüler auf, ihren Protest zu beenden, da es sich um eine nicht angemeldete Demo handelte. Dies taten die Jugendlichen dann auch. Trotzdem haben sie Grund zur Freude: Der AfD-Abgeordnete verzog sich wieder und die Veranstaltung wurde kurzfristig ab. (…) Die Max-Brauer-Schule ist mit der AfD bereits in der Vergangenheit in Konflikt geraten. Dabei ging es unter anderem um linke Sticker, die im Schulgebäude klebten sowie das AfD-Petzportal.

via mopo: Protest an der Max-Brauer-Schule Schüler vergraulen AfD-Politiker – Polizei rückt an

„Blackfacing“ in Musikvideo : Let’s-Dance-Star Motsi Mabuse wirft Karnevalsband „Die Räuber“ Rassismus vor

Neuss Die Räuber haben in einem Video die Show Lets-Dance parodiert und sich als Motsi Mabuse ausgegeben. Die warf der Band daraufhin „Blackfacing“ vor. Auf ihrer Facebook-Seite haben sich die Musiker entschuldigt. Mitten in der Karnevalszeit haben die Räuber mit ihrem neusten Musikvideo eine Rassismus-Debatte ausgelöst. Der Clip zu „Kumm los jonn“ ist eine Persiflage auf die Tanzshow „Let’s Dance“. Zu sehen sind unter anderem einige Bandmitglieder als Juroren Joachim Llambi, Jorge Gonzalez und Motsi Mabuse verkleidet. Letztere kritisierte das Video scharf. Der Grund: Sie wird von einem weißen Mann dargestellt, dessen Gesicht schwarz angemalt ist. „Blackfacing ist rassistisch“, schrieb die Profitänzerin auf der Social-Media-Plattform Instagram. Auch auf Twitter meldete sie sich zu Wort: „Es ist nicht lustig, es ist keine Comedy. Es ist ein Problem, das die Menschen in Deutschland sich weigern, zu verstehen.“
So wird Motsi Mabuse im Video der Band dargestellt. „Blackfacing“ ist ein Anglizismus, der den Vorgang beschreibt, wenn sich weiße Menschen schwarz schminken, um Personen mit dunkler Hautfarbe zu imitieren, die Praxis geht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Sie steht in der Kritik, weil sich die Maskerade bestimmter Stereotype von Schwarzen bedient und Vorurteile weiterträgt.

via rp online: „Blackfacing“ in Musikvideo : Let’s-Dance-Star Motsi Mabuse wirft Karnevalsband „Die Räuber“ Rassismus vor

Ortenauer AfD-Politiker Thomas Seitz verliert seine Immunität

Der Bundestag hat einstimmig die Immunität des Lahrer AfD-Bundestagsabgeordneten Thomas Seitz aufgehoben. Damit kann das Disziplinarverfahren gegen den Politiker und ehemaligen Staatsanwalt weiter gehen. Ihm droht die Aberkennung seiner Pensionsansprüche. Schon im August 2018 hatte das zuständige Richterdienstgericht beim Landgericht Karlsruhe Seitz in erster Instanz seinen Beamtenstatus aberkannt. Geklagt hatte das Landesjustizministerium wegen „rassistischer Gesinnung“ und mangelnder Neutralität bei Internetveröffentlichungen. Seitz wurde vorgeworfen, Begriffe wie „Quotenneger“ und „Gesinnungsjustiz“ im Internet verbreitet zu haben. Nach dem Karlsruher Urteil hatte Thomas Seitz Berufung eingelegt. Das Verfahren wird jetzt weitergeführt.

via bo: Ortenauer AfD-Politiker Thomas Seitz verliert seine Immunität

#AfD-Abgeordneter kämpft weiter um Beamtenstatus – #hetzer

Der baden-württembergische AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Seitz kämpft weiter gegen seine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis. Er sei „entschlossen, den Rechtsstreit fortzuführen“, teilte der frühere Freiburger Staatsanwalt am Donnerstag in Berlin mit. Am Vorabend hatte der Bundestag einstimmig seine Immunität aufgehoben, um die Fortsetzung des gegen ihn gerichteten Disziplinarverfahrens zu ermöglichen. Während des Wahlkampfs hatte Seitz im Internet Begriffe wie „Quotenneger“ und „Gesinnungsjustiz“ gepostet, womit er nach Einschätzung des baden-württembergischen Justizministeriums die Vorschriften zum Beamtenstatus verletzte. Das Richterdienstgericht in Karlsruhe entfernte ihn deshalb im September 2018 aus dem Beamtenverhältnis, wogegen Seitz Berufung einlegte.

via schwäbische: AfD-Abgeordneter kämpft weiter um Beamtenstatus

Kein Anspruch auf Auskunftssperre für AfD-Landespolitiker

Ein Vorstand des AfD-Landesverbandes NRW hat keinen Anspruch auf eine Auskunftssperre im Melderegister seines Wohnortes. Dies hat das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen am Donnerstag (16.01.2020) entschieden. Der Kläger ist einer von drei stellvertretenden Landessprechern. Um wen genau es sich handelt, ist nicht bekannt. Laut Gericht befürchtet er unter Berufung auf seine Parteizugehörigkeit und eine Reihe von Übergriffen mutmaßlicher Linksextremisten auf AfD-Vertreter, ebenfalls Opfer von Bedrohungen und Übergriffen zu werden. Mit seiner Klage verlangte er von seiner Heimatstadt die Eintragung einer Auskunftssperre im Melderegister. (…) Das Gericht wies die Klage ab. Die strengen Vorgaben für eine solche Sperre seien im Falle des Klägers nicht erfüllt, stellte das Gericht fest. Zwar sei aktuell eine generelle gesellschaftliche Tendenz zur Verunglimpfung und Bedrohung von politischen Verantwortungsträgern auszumachen. Jedoch belegten weder vom Kläger vorgelegte Zahlen noch die durch das Gericht eingeholten Zahlen, dass in NRW jeder politische Funktionsträger egal welcher Parteizugehörigkeit mit Übergriffen aus dem gegnerischen politischen Lager rechnen müsse.

via wdr: Kein Anspruch auf Auskunftssperre für AfD-Landespolitiker

Hilse scheitert für Vizepräsidentenposten im Bundestag

Die AfD hat im Bundestag ihren fünften Kandidaten für das Amt eines Vizepräsidenten aufgeboten – und ist auch mit ihm im ersten Anlauf gescheitert. Der aus dem sächsischen Bautzen kommende Abgeordnete Karsten Hilse erhielt am Donnerstag nicht die erforderlichen 355 Stimmen. Für den 55 Jahre alten gelernten Elektromonteur und späteren Polizeibeamten stimmten nur 154 Abgeordnete. Es gab 473 Nein-Stimmen und 30 Enthaltungen. Zuvor waren bereits vier andere AfD-Abgeordnete gescheitert: Zuletzt traf es im Dezember Paul Viktor Podolay, davor schon Albrecht Glaser, Mariana Harder-Kühnel und Gerold Otten. Sie fielen alle in drei Wahlgängen durch. Eigentlich steht jeder Fraktion ein Vizepräsidentenposten zu, sie muss für ihren Kandidaten aber eine Mehrheit bekommen.

via rtl: Hilse scheitert für Vizepräsidentenposten im Bundestag