Wenn sich Ende November die neue Jugendorganisation der AfD formiert, will sie nicht nur unter sich bleiben. Nach Recherchen von WDR und NDR will sich die neue Jugendorganisation offenbar erneut ins rechtsextreme Vorfeld der Partei vernetzen. Es solle ein echter Neuanfang werden, hieß es Anfang des Jahres, als die AfD beschloss, sich von ihrer “Jungen Alternative” (JA) als offiziellem Parteinachwuchs zu trennen und eine neue, alle Parteiflügel umfassende Jugendorganisation zu gründen. Am 29. und 30. November wird sich im hessischen Gießen nun diese neue Parteijugend unter dem Arbeitstitel “Generation Deutschland” offiziell gründen. (…) Doch nach Recherchen von WDR und NDR will sich die neue AfD-Jugendorganisation offenbar schon auf dem Gründungstreffen wieder ins radikale Vorfeld der AfD vernetzen. Interne Unterlagen zeigen: Für das Gründungstreffen in Gießen, bei dem knapp 2.000 Gründungsmitglieder Ende November erwartet werden, will die AfD-Jugend nicht nur rechtskonservative Organisationen einladen, sich mit Ständen zu präsentieren, sondern auch mehrere Organisationen, deren Vertreter im rechtsextremen Milieu aktiv sind.  Insgesamt 26 Organisationen, Medien, Vereine und Influencer sind offiziell eingeladen und können sich, wenn sie wollen, im Foyer der Veranstaltung mit Infoständen präsentieren. Viele von ihnen sind alte Bekannte, die schon bei früheren Veranstaltungen der rechtsextremen JA dabei waren. (…) Auf der Einladungsliste stehen auch prominente Szene-Namen: Allen voran die “Sezession”, die auf dem Rittergut Schnellroda des Chefideologen der sogenannten Neuen Rechten, Götz Kubitschek, zu Hause ist und von Erik Lehnert, dem ehemaligen Leiter des früheren “Instituts für Staatspolitik” (IfS), geleitet wird. Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet die Szene um Kubitschek als gesichert rechtsextremen Personenzusammenschluss.Ideologisch eng mit Schnellroda verbunden und auch auf der Liste: der Jungeuropa-Verlag von Philip Stein, der den vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Verein “EinProzent” anführt, der unter anderem der Identitären Bewegung (IB) ideologisch nahesteht. Die IB wiederum steht formal auf der sogenannten Unvereinbarkeitsliste der AfD. Das bedeutet, wer in der IB Mitglied ist, darf nicht zugleich Mitglied in der AfD sein. Jedoch gibt es seit Jahren immer wieder gemeinsame Auftritte mit AfD-Politikern.In Gießen sollen laut Vorstands-Beschluss auch zwei wichtige IB-nahe Sprachrohre mit Ständen Präsenz zeigen dürfen: das Filmkunst-Kollektiv sowie “InfoDirekt” aus Österreich. Mit einem Stand soll nach den Plänen der neuen AfD-Jugend auch der Anbieter “Nette Aufkleber” vor Ort sein, von dem weit verbreitete Slogans der Jung-AfDler wie “Sommer, Sonne Remigration” oder “Abschieben schafft Wohnraum” stammen.In Gießen soll auch Lukreta vor Ort sein, ein zuletzt stark wachsendes Netzwerk, das um junge Frauen wirbt und von Verfassungsschützern als Verdachtsfall auf Rechtsextremismus beobachtet wird

via tagesschau: Neue AfD-Jugendorganisation Neuer Name, alte Netzwerke

FCK AfD

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