Die Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen hat ihre eigenen Favoriten: Die meisten Stimmen bekamen Union und AfD, aber fast ein Drittel aller Stimmen ging auch an Kleinstparteien. Was steckt dahinter? Von Torben Ostermann, ARD Berlin Wenn man sich anguckt, wie Menschen zwischen 16 und 24 Jahren bei der Europawahl abgestimmt haben, wird eins schon auf den ersten Blick deutlich: “Die eine Partei, die man ein Leben lang wählt, das ist etwas, das sich bei jungen Menschen überhaupt nicht abzeichnet als ein Muster für ihre Wahlbiografie”, sagt Torsten Faas, Politikwissenschaftler an der Freien Universität Berlin. Tatsächlich haben junge Menschen dieses Mal ganz anders gewählt als noch 2019. CDU und CSU haben dazugewonnen und führen das Ranking an. 17 Prozent haben bei der Union ihr Kreuz gemacht, ein Plus von fünf Prozentpunkten. Keine Partei steht besser da. “Mich freut natürlich, dass wir in der jungen Generation überproportionale Zugewinne hatten”, erzählt Jan Redmann, CDU-Politiker aus Brandenburg. Er ist dort Spitzenkandidat für die Landtagswahl in wenigen Monaten.Auch der Chef der Jungen Union, Johannes Winkel, freut sich über den Erfolg seiner Partei bei jüngeren Menschen. Aus seiner Sicht ist vor allem bei ihnen die Angst groß, dass der Wohlstand abnimmt. (…) Fast jede dritte Stimme der jungen Wählenden ging an Kleinstparteien, die in Deutschland sonst kaum eine Rolle spielen. Das sei “außergewöhnlich in der Größenordnung”, urteilt Politikwissenschaftler Faas. Er sieht die Gründe dafür in der fehlenden Sperrklausel und in der Unzufriedenheit mit Regierung und Opposition, die nicht überall für Euphorie sorge.

via tagesschau: Europawahl Junge Menschen wählen anders

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