Hacks und Propaganda: Zwei Brüder aus Moldau tragen Russlands digitalen Krieg nach Europa

Parallel zum Angriffskrieg gegen die Ukraine macht Russland mit Falschnachrichten und Cyberattacken Stimmung im Westen. Zwei Brüder aus der Republik Moldau stellen die nötige Technik zur Verfügung. CORRECTIV-Recherchen zeigen, wie ihr Firmenkonstrukt Spuren verwischt und die EU-Politik an der Nase herumführt — denn trotz Sanktionen laufen die Attacken weiter. Die Gebrüder Neculiti teilen die Leidenschaft für sportliche BMWs und Reisen. Ivan, der ältere, bewertet bei Google Restaurantbesuche in Tokio oder Paris (…) Juri, der jüngere, trägt das schöne Leben auf Instagram zur Schau (…) In der IT-Branche sind die beiden Brüder aus der Republik Moldau mit dem Hosting von Internetseiten wohl zu einigem Wohlstand gekommen. Das wäre die wohlwollende Beschreibung ihres beruflichen Aufstiegs. Doch wer den Spuren ihrer Geschäftstätigkeit folgt, der landet immer wieder auch auf der dunklen Seiten der Branche. Es geht um prorussische Hacker, die die Dienste der Neculitis nutzen. Diese CORRECTIV-Recherche führt mitten in den hybriden Krieg, den Russland seit dem Einmarsch in die Ukraine mit neuer Intensität gegen den Westen führt. Es geht um Attacken auf digitale Infrastruktur und um die aufwändigste russische Desinformationskampagne gegen die EU, die bisher bekannt ist. Es geht um Mittelsleute wie die Gebrüder Neculiti, die durch das Bereitstellen der IT-Infrastruktur mutmaßlich wissentlich an solchen Aktivitäten verdienen. Die Spurensuche führt auf die Seychellen, zu einer Briefkastenfirma in London und bis in ein Datenzentrum in den Niederlanden. Sie zeigt auf, wie Angriffe gegen die EU und den Westen bis heute auch von innen geführt werden. (…) Für ihre Attacken benötigen die Angreifer eine technische Infrastruktur, Server, die an das Internet angeschlossen sind. Wie die Schweizer Cyber-Behörde analysierte, stammte der Datenverkehr bei den DDoS-Angriffen von russischen IP-Adressen, Netzwerken einer Firma namens Mirhosting – und von Stark Industries Solutions. Zu Mirhosting kommen wir später noch einmal zurück. Bis heute tauchen die von der Gruppe verwendeten Programme, die die DDoS-Attacken koordinieren, nahezu täglich auf den Servern der Neculitis auf. Das zeigen Analysen von Spamhaus, eines Projekts, das schadhafte Internetaktivitäten beobachtet. Deren Sicherheitsforscher Carel Bitter hat Anfang 2024 in einem Zeitraum von zwei Monaten 48 sogenannte Botnet-Kontrollskripte von NoName057(16) registriert – die Hälfte von ihnen auf Servern von Stark Industries Solutions. „Das ist zu viel Zufall“, sagt Bitter. „In irgendeiner Weise ist man offen für solche Aktivitäten.“ Auf Fragen dazu antwortete Ivan Neculiti nicht.

via correctiv: Hacks und Propaganda: Zwei Brüder aus Moldau tragen Russlands digitalen Krieg nach Europa

Sachsen-Anhalt fördert Kampfsport-Training von Neonazis – Behörden sehen kein Versäumnis – #RosenAufDenWegGestreut

Über Jahre hat der Staat das Training von Neonazis in einem Sportclub in Halle finanziell gefördert. Nun wird der Ruf nach einem Stopp laut. Doch die Behörden sehen kein Versäumnis. Ein Neonazi, der mit einem T-Shirt mit Anspielungen auf Adolf Hitler posiert; Rechtsextremisten, die sich auf Kampfsportevents vorbereiten; ein Aktivist der Identitären Bewegung in Halle, der einen Zivilpolizisten angegriffen hat; ein Kindertrainer, der als Teil einer rechtsextremen Hooligan-Gruppe gegnerische Fußballfans verprügelt hat: Im Sportclub „La Familia“ in Halle haben sich Angehörige der rechtsextremen Szene offenbar über Jahre die Klinke in die Hand gegeben – und dort auf Staatskosten trainiert. Zwischen 2016 und 2023 hat der Verein knapp 38.000 Euro an Fördermitteln vom Land erhalten, überwiegend aus der Sportförderung für Vereine. Die Stadt Halle hat „La Familia“ zwischen 2017 und 2023 sogar mit rund 99.000 Euro bezuschusst. Die Linken-Landtagsabgeordnete Henriette Quade kritisiert nun: „Das Land und die Stadt haben bei ,La Familia’ wissentlich auch das Training von Neonazis finanziert.“ Sie hatte die Fördersummen für den Verein beim Land erfragt. In seiner Antwort bestätigt das Innenministerium, was es bereits 2022 auf eine andere Anfrage Quades eingeräumt hatte: Es sei „bekannt, dass in der Vergangenheit kampfsportaffine Rechtsextremisten in dem Verein trainierten oder als Trainer fungierten“. (…) Trainiert haben bei „La Familia“ soll demnach etwa ein früherer führender Aktivist der rechtsextremen Identitären Bewegung, die in Halle zwischen 2017 und 2019 ein Schulungszentrum unterhielt. 2020 war er nach einer Attacke auf einen Zivilpolizisten in Halle zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Nach Recherchen von „Correctiv“ nahm der Mann im November vorigen Jahres an dem Treffen in Potsdam teil, auf dem Rechtsextremisten und AfD-Funktionäre über die Ausweisung von Millionen Menschen mit Migrationsgeschichte aus Deutschland sprachen. Auf eine Anfrage der MZ reagierte er am Mittwoch nicht. Solange „La Familia“ im Landessportbund ist, hat Verein Anspruch auf Förderung Und dann ist da ein ehemaliger Deutscher Kickbox-Meister, der als Mitglied der als rechtsextrem geltenden Thüringer Hooligan-Gruppierung „Jungsturm“ wegen Überfällen auf gegnerische Fußballfans 2021 zu einer Haftstrafe verurteilt worden war. Noch im Jahr nach dem Urteil führte der Verein ihn als Athleten und Kindertrainer auf seiner Homepage.

via mz web: Sachsen-Anhalt fördert Kampfsport-Training von Neonazis – Behörden sehen kein Versäumnis

Hetze gegen Ausländer – Immunität von AfD-Abgeordnetem Gnauck aufgehoben – #LovkHimUp

Der Bundestag hat die Immunität des AfD-Abgeordneten Hannes Gnauck wegen eines Disziplinarverfahrens bei der Bundeswehr aufgehoben. Grund für das interne Ermittlungsverfahren ist nach Informationen der ARD, dass Gnauck während seiner Zeit bei der Bundeswehr gegen Asylbewerber und Ausländer gehetzt haben soll. Der Militärische Abschirmdienst (MAD), der Geheimdienst der Bundeswehr, stufte ihn im Jahr 2020 als “Verdachtsfall Rechtsextremismus” ein. Gnauck ist Bundesvorsitzender der “Jungen Alternative”. Die Bundeswehr hatten deswegen ein Uniformtrage- und Dienstverbot gegen ihn verhängt. 2021 wurde er vom MAD schließlich als Extremist eingestuft. Das Disziplinarverfahren hatte geruht, seitdem er 2021 in den Bundestag eingezogen war.

via tagesschau: Hetze gegen Ausländer Immunität von AfD-Abgeordnetem Gnauck aufgehoben

screenshot facebook; archive is Eun50

Vermutlich politisches Motiv – Mann wirft Fahrrad nach Linkenpolitiker – #terror

Ein 43-jähriger, polizeibekannter Mann soll einen Linkenpolitiker in Speyer in Rheinland-Pfalz angegriffen und mit einem Fahrrad nach ihm geworfen haben. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass die Tat einen politischen Hintergrund habe, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber. Das sei aber noch nicht gesichert. Polizeiangaben zufolge geschah der Angriff am Mittwochabend. Der 43 Jahre alte Verdächtige habe den Linken-Kommunalpolitiker beleidigt, bedroht und versucht, ihn zu schlagen. Außerdem habe er ein Fahrrad in Richtung des Mannes geworfen, ihn laut Ströber aber nicht getroffen. Der Politiker blieb unverletzt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankenthal fand der Angriff in der Fußgängerzone von Speyer statt. Es gebe zwei Anhaltspunkte für einen politischen Hintergrund, sagte Ströber: die Art der Beleidigung und vergangene Verurteilungen des Verdächtigen. Die letzte rechtskräftige Verurteilung stamme aus diesem Jahr und sei wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung erfolgt. Gegen den Verdächtigen wird nun wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Beleidigung gegen Personen des politischen Lebens ermittelt.

via spiegel: Vermutlich politisches Motiv Mann wirft Fahrrad nach Linkenpolitiker

Hannover-Mitte – Mutmaßliche Rechtsradikale attackieren Mann mit Pfefferspray – Jugendliche unter Tatverdacht – #terror

Eine Gruppe junger Menschen hat in Hannover-Mitte einen 25-Jährigen mit Pfefferspray attackiert. Die Angreifer sollen Springerstiefel und Tarnhosen getragen haben. Die Polizei sucht nun Zeugen. Eine mutmaßliche rechtsradikale Gruppe aus sieben oder acht jungen Menschen hat am Dienstag, 14. Mai, einen 25-Jährigen in Hannover-Mitte mit Pfefferspray attackiert. Laut Polizei soll das Opfer die Gruppe gegen 16.40 Uhr in der Bahnhofsstraße angesprochen haben. Es kam zu einem Wortgefecht, anschließend griff jemand aus der Gruppe zum Pfefferspray – warum, ist noch unklar. Der 25-Jährige erlitt leichte Verletzungen und musste vom Rettungsdienst behandelt werden. Die Gruppe soll durch rechtsradikale Äußerungen, Tarnhosen und Springerstiefeln aufgefallen sein. Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen der Polizei blieben zunächst erfolglos. Eineinhalb Stunden später, gegen 18 Uhr, wurden der Polizei vier Jugendliche gemeldet, die in Höhe der Abelmannstraße in Hannover-Döhren Wahlplakate beschädigten. Rechtsradikale Gruppe unterwegs: Polizei sucht Zeugen Die vier Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 17 Jahren stimmten mit den Beschreibungen der Tatverdächtigen des Vorfalls in Hannover-Mitte überein.

via haz: Hannover-Mitte Mutmaßliche Rechtsradikale attackieren Mann mit Pfefferspray – Jugendliche unter Tatverdacht

ZEHNTAUSENDE SCHUSS MUNITION – LKA vernichtet Waffen und Munition, bevor externe Kontrolle stattfindet

Beim LKA Sachsen-Anhalt sind offenbar zahlreiche Waffen und Zehntausende Schuss Munition aus der sogenannten Vergleichswaffensammlung vernichtet worden. Diese Sammlung soll am Donnerstag kontrolliert werden, nachdem bekannt wurde, dass rund 270 Waffen nicht nach Vorschrift dorthin gelangt sind. Innenministerin Zieschang (CDU) verteidigt das Vorgehen. Das LKA Sachsen-Anhalt hat vor einer geplanten Kontrolle offenbar Dutzende Waffen und Zehntausende Schuss Munition vernichtet. Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) verteidigt das Vorgehen des LKA. Die Linken-Politikerin Henriette Quade sieht das Innenministerium in der Verantwortung. Im Landeskriminalamt (LKA) von Sachsen-Anhalt sind offenbar zahlreiche Waffen, Waffenteile und Munition vernichtet worden – kurz vor einer für Donnerstag geplanten Prüfung durch den Landesrechnungshof. Das zeigen Recherchen von MDR SACHSEN-ANHALT. Dutzende Waffen und Zehntausende Schuss Munition vernichtet Das LKA bestätigte auf Anfrage, dass in den vergangenen Tagen mehr als 69.000 Schuss Munition und 108 nicht mehr benötigte Gegenstände aus der sogenannten Vergleichswaffensammlung vernichtet worden seien. (…) Die unsachgemäße Lagerung von Asservaten durch die Polizei in Sachsen-Anhalt beschäftigt den Landtag seit Anfang des Jahres. In einer Sondersitzung des Innenausschusses Ende April wurde bekannt, dass 274 Waffen und andere Gegenstände, die eigentlich vernichtet werden sollten, ohne Zustimmung der Staatsanwaltschaften in die Vergleichswaffensammlung des Landeskriminalamtes gelangten. Nach dem Bekanntwerden des Vorfalls hatte sich die Generalstaatsanwaltschaft eingeschaltet. Mittlerweile ist bekannt, dass schon seit 2019 Waffen nach diesem vorschriftswidrigen Verfahren in die Vergleichssammlung aufgenommen worden sind. Die Gegenstände werden zudem bislang offenbar nicht manipulationssicher und nachvollziehbar elektronisch verwaltet. Stattdessen arbeiten die Verwahrstellen dem Innenministerium zufolge mit Verwahrbüchern und Excel-Tabelle

via mdr: ZEHNTAUSENDE SCHUSS MUNITION LKA vernichtet Waffen und Munition, bevor externe Kontrolle stattfindet

„IN KEINER WEISE GEEIGNET“ – Höcke-Anwalt darf nicht im Berliner Parlament sprechen – #KickHimOut #Vosgerau

Die AfD wollte Ulrich Vosgerau ins Abgeordnetenhaus in Berlin einladen. Warum die übrigen Fraktionen einen Riegel vorschoben. Die Berliner AfD wollte, dass Ulrich Vosgerau am Donnerstag als Experte im Bildungsausschuss zum Thema Finanzierung politischer Stiftungen angehört wird. Die übrigen Fraktionen verhinderten das allerdings. Der Grund: Vosgerau ist nicht nur Anwalt von Björn Höcke, er nahm Ende November auch an dem Geheimtreffen in Potsdam teil, bei dem Neonazis, Rechtsextremisten und hochrangige AfD-Politiker über Pläne für eine sogenannte Remigration sprachen. (…) „Das Verhalten von Herrn Dr. Ulrich Vosgerau zeigt, dass er als Anzuhörender in keiner Weise geeignet ist und seine Zurückweisung durch die Ausschussvorsitzende notwendig und gerechtfertigt ist“, teilten Maja Lasic, bildungspolitische Sprecherin der SPD, Louis Krüger, schulpolitischer Sprecher der Grünen und Carsten Schatz, Vorsitzender der Linksfraktion am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung mit. Vosgerau wurde bereits im März dieses Jahres als Sachverständiger einer Enquete-Kommission im nordrhein-westfälischen Landesparlament abberufen. Diese Entscheidung „bestätigt uns in unserer Haltung“, heißt es von SPD, Grüne und Linke in ihrer gemeinsamen Erklärung weiter. Bereits am Dienstag hatte sich Dirk Stettner, Fraktionsvorsitzender der CDU in Berlin, zu Wort gemeldet. Es gebe keinen Grund, Vosgerau eine Bühne im Berliner Abgeordnetenhaus zu geben, sagte er der Deutschen-Presse-Agentur. „Der Mann kuschelt mit Rechtspopulisten und Rechtsradikalen. Er ist ein offenbar ein Buddy von Höcke. So einen brauchen wir nicht als Experten in einer Ausschussberatung“, so Stettner weiter.

via morgenpost: „IN KEINER WEISE GEEIGNET“ Höcke-Anwalt darf nicht im Berliner Parlament sprechen

Schreibarbeiten eines Rechts-Anwaltes; archive is UCke3