Die Vorschläge der CDU zu einem Genderverbot an Schulen in Thüringen sind im Landtag am Freitag gescheitert. Zwar hatten Abgeordnete von CDU, AfD und FDP für eine Überweisung in den Ausschuss gestimmt – insgesamt waren aber zu wenige von ihnen anwesend. Nach einer hitzigen Debatte im Landtag ist der CDU-Gesetzentwurf für ein Genderverbot an Schulen vorerst gescheitert. Bei der Abstimmung im Thüringer Landtag am Freitag votierten zwar die Abgeordneten von CDU, AfD und FDP sowie eine Fraktionslose dafür, dass sich ein Ausschuss des Parlaments weiter mit dem Thema befasst. Allerdings waren nicht genügend Abgeordnete aus den Reihen der Befürworter anwesend. Rot-Rot-Grün stimmte geschlossen gegen die Ausschussüberweisung, die damit am Ende abgelehnt wurde. (…) Kemmerich sagte, man werde prüfen, ob man das Gesetz noch beschließen könne, indem man Änderungsanträge zur zweiten Lesung des Entwurfs einbringe. CDU-Fraktionschef Mario Voigt sagte, seine Fraktion wolle erneut eine Ausschussüberweisung beantragen. Es sei wichtig, das Thema mit Experten zu diskutieren – zum Beispiel Linguisten. Voigt sagte: “Jeder Bürger soll so reden, wie ihn der Schnabel gewachsen ist.” Aber diejenigen, die durch die Allgemeinheit finanziert werden, dürften ihre persönlichen Überzeugungen nicht zum Maßstab für die anderen machen.
via mdr: DEBATTE IM LANDTAG Genderverbot an Schulen in Thüringen vorerst gescheitert
siehe auch: CDU und AfD wollen Genderverbot in Thüringer Schulen – wie kommt das dort an? Acht Monate vor der Wahl in Thüringen rücken die CDU und AfD im Landtag beim Reizthema Gendern inhaltlich zusammen. Sie wollen an Schulen die geschlechtergerechte Sprache verbieten – besser bekannt als “Gendern”. Was sagen die Vertreter der Schülerinnen und Schüler und die Lehrerverbände dazu? (…) Die Landesschülervertretung (LSV) bezeichnet die Pläne der Fraktionen als “sinnlos”. Laut Sprecherin Kiara Hertel wird auch in der Schülerschaft von einigen gegendert und von anderen eben nicht – es gehöre einfach dazu. “Wir sind uns da einig, jeder sollte so reden wie er will. Jeder soll sich wohlfühlen.” Ein Verbot sei schwierig, so Hertel, “weil es sich nicht durchsetzen wird. So viele haben sich schon daran gewöhnt. Wir stellen Diversität dar. Warum sollten wir das wieder wegnehmen?” Noch deutlichere Kritik kommt vom Lehrerverband: Er hält die Vorschläge von CDU und AfD für “grundfalsch”. “Es erschließt sich uns nicht, wovor Kinder und Jugendliche ‘geschützt’ werden sollen”, teilte der TLV dem MDR mit. Die Lehrerinnen und Lehrer in Thüringen handhabten das Gendern sehr unterschiedlich – “eben weil es bisher weder ein Ver- noch ein Gebot hierzu gibt. Diese Vielfalt ist nicht das Schlechteste, denn sie bildet das aktuelle Stimmungsbild ab.”; Thüringen – CDU-Chef Voigt offen für AfD-Unterstützung bei Gesetzen im Landtag. Der Thüringer CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende Voigt ist nach eigenen Worten offen dafür, Gesetze im Landtag auch mit Hilfe der AfD durchzusetzen.